Auf der Cebit 2010 hat die Weltpremiere des Open-Source-Spiele-Handheld Pandora (auch) aus Ingolstadt für mehr Aufsehen gesorgt, als manch neue Produktionen von Nintendo und Co. Der neue Handheld begeisterte nämlich nicht nur Open-Source-Fans und Spiele-Enthusiasten, sondern hält auch der Geschäftsstrategie der Großen in der Spiele- und Computer-Branche etwas entgegen, die die flexiblen Nutzungsmöglichkeiten für die Geräte immer mehr einschränkt.
Pandora steht dabei nicht nur für ein innovatives und gelungenes Produkt, sondern auch für die neuen Unternehmensformen und Finanzierungsmodelle, die aus der Kreativwirtschaft heraus die anderen Branchen beeinflussen werden. Produktentwicklung in Netzwerken und Communities, der offene Austausch von Knowhow und Ideen, Finanzierung über Crowdfunding, absolute Nutzerorientierung und -beteiligung und vor allem Open Source sind die wesentlichen Aspekte dabei.
Der Ingolstädter Michael Mrozek (Bild) ist maßgeblich an der Entwicklung dieses Handhelds beteiligt. Er ist Geschäftsführer der Film- und Medien-Gmbh gepixelt und seit 2008 einer der Pandora-Väter. Seit vielen Jahren als EvilDragon in den Communities unterwegs ist er bestens vernetzt als Spieler, Händler und nun auch Entwickler.
Wer die Innovation und die Nutzer-Vorteile verstehen will, die mit Pandora verbunden sind, muss sich kurz mit den Geschäftsmodellen der großen Spielkonsolen- und Gerätehersteller wie Sony, MicroSoft u.a.beschäftigen. Sie verfolgen die Idee gezielt Software zu entwickeln, die ausschließlich auf bestimmter Hardware laufen kann, beides ist also miteinander gekoppelt. Für jedes Gerät und jede Situation muss zudem ein eigenes kleines Programm entwickelt werden, das nur für einen Anwendungsfall bestimmt ist. Installieren kann man diese "Apps" über vom Hersteller kontrollierte Kanäle, unabhängig davon ob kostenlos oder für bares Geld.