Samstag, 30 Januar 2021 13:01

2021 wirsindvieleINGOLSTADT | Mit einer Kampagne will die lokale Kultur- und Kreativwirtschaft – gerade jetzt, aber auch sonst – auf ihre Branche aufmerksam machen. Wer steckt dahinter, wie hoch ist die Diversität in der Kultur- und Kreativwirtschaft und wie weit verbreitet und verzweigt sind die kkreativen Wirkungsfelder - daran wollen sie erinnern. Auch daran, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass es Kunst und Kultur gibt und dass doe Kreativen AuftraggeberInnen, Engagements und Publikum brauchen, um weiterarbeiten zu können. „Denn unsere Leidenschaft für unsere Berufe reicht zwar sehr weit, aber nicht allein aus.“ so die Organisatorinnen des Vereins NEUE SICHT E.V.

Neue Sicht e.V. ist ein Verein, der sich für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Ingolstadt und Umgebung einsetzt. Die aktuelle Kampagne WIR SIND VIELE. WIR SIND ÜBERALL. WIR SIND HIER. soll die Sichtbarkeit der Künstlerinnen und Künstler in der Region 10 erhöhen.

„Wir arbeiten in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Wir arbeiten in allen Bereichen. Wir arbeiten viel und gern. Wir sind die Kreativen Köpfe der Region. Wir sind vielleicht nicht immer sichtbar, aber wir sind immer da. Kennst Du uns? Siehst Du uns? Wir sind hier. Und hier wollen wir auch bleiben. Das willst Du auch? Dann buch uns, besuch uns, brauch uns!

In ehrenamtlichem Engagement haben wir die Kampagne im zweiten Lockdown entwickelt und Kultur- und Kreativschaffende aus Ingolstadt und der Region dazu aufgerufen, sich auf freiwilliger Basis zu beteiligen. Mit finanzieller Unterstützung der IFG Ingolstadt haben wir im Sinne der regionalen Wirtschaftsförderung Aufträge zur Gestaltung und Verbreitung der Kampagne an Kreative vor Ort vergeben. An unserem Aktionstag am Samstag, 30. Januar 2021 wollen wir unsere Kampagne in Ingolstadt und der Region analog und digital verbreiten und damit die Blicke auf unsere Branche lenken. Haben Sie Fragen zur Kampagne oder zu den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern? Melden Sie sich gerne bei uns! Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 0176-32607265 .“ Pressemitteilung Neue Sicht e.V. Jan. 21

www.neuesicht.org

Samstag, 16 Mai 2020 13:02

trotzdem 348INGOLSTADT | Für Künstlerinnen und Künstler gibt es jetzt eine neue Plattform. Der neue Blog entstand in der aktuellen Phase, in der aufgrund der Corona-Pandemie keine öffentlichen Veranstaltungen stattfinden können. Die Gemeinnützige Ingolstädter Veranstaltungs GmbH (INKULT) hat den Blog #trotzdemjetzt ins Leben gerufen. Diese Website ist eine Plattform, auf der Künstler/-innen und Kulturschaffende (aus der Region Ingolstadt) wegen und trotz der Corona-Krise ihre Kunst präsentieren können. Eine Online-Bühne, auf der kreative Beiträge unterschiedlicher Art gezeigt werden  – von Musikbeiträgen und Playlists über Lesungen bis hin zu bildender Kunst. Um ein größeres Publikum zu erreichen, werden die Darbietungen auf dem Blog platziert und über verschiedene Soziale Medien geteilt.

#trotzdemjetzt ist nicht nur aus der Corona-Krise heraus entstanden. „Wir planten bereits einen Blog für INKULT, dessen Start nun durch die aktuelle Situation beschleunigt wurde“, sagt Tobias Klein, Geschäftsführer von INKULT.  „Der Blog ist eine nachhaltige Erweiterung unseres Angebots und wird künftig ein Teil von INKULT sein, unabhängig von der Corona-Krise. Damit bereichern wir die Kunst- und Kulturlandschaft Ingolstadts und der Region durch neue, digitale Wege. Mit #trotzdemjetzt werden Wege entwickelt, um eine Onlinebühne für Künstler/-innen zu sein. Es gilt, Formate kreativ neu zu denken und Präsentationsformen so anzupassen, dass sie digital funktionieren.

#trotzdemjetzt bespielt zudem die Kategorie „Kunst und Kultur“ der gemeinsamen Online-Kampagne „Carpe Corona“ von IN-City e.V., IFG Ingolstadt und Achtzig20, zu erreichen unter: www.in-city.de/blog/.

www.trotzdemjetzt.de

 

Hier ein screenshot vom 15. Mai - es ist also schon einiges los ...

trotzdemjetzt screenshot

Mittwoch, 25 März 2020 15:08

brigk 201709Ingolstadt | Die IFG Ingolstadt und das Digitale Gründerzentrum der Region Ingolstadt brigk rufen gemeinsam dazu auf, Ideen und Anwendungen virtuell zu entwickeln, welche Ingolstadt und der Region helfen, die aktuellen Herausforderungen der Corona-Krise jetzt und in der Zeit danach zu meistern.

COVID-19 stellt das Leben aller auf den Kopf und zeigt damit, wie schnell Menschen und Unternehmen durch unvorhersehbare Ereignisse in ihrem Alltag beeinträchtigt werden. Auf der einen Seite gibt es Unternehmen, deren Tagesgeschäft vollständig zum Erliegen kommt und auf der anderen Seite kämpfen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einem drastisch erhöhten Arbeitspensum. Dies sind die zwei Extreme, die sich in der aktuellen Situation gegenüberstehen. Zusammenhalt und gegenseitige Hilfe sind jetzt die erforderlichen Tugenden, damit alle gestärkt aus dieser Krisenzeit hervorgehen können.

Von der IFG und dem Digitalen Gründerzentrum brigk wurde die Challenge “sprint4local” ins Leben gerufen, um die Herausforderungen im Zuge der Corona-Krise durch neu entwickelte Ansätze zu bewältigen. Ein Sprint stellt die nächste Stufe eines Hackathons dar und bezeichnet dabei eine Challenge, bei der in kurzer Zeit Lösungen für unternehmensbezogene Probleme durch Designen, Prototyping und Testen von Ideen entwickelt werden.

Preisgeld von 50.000 €

Problemlöserinnen und Problemlöser werden aufgerufen, sich virtuell in Teams zusammenzufinden und über einen Zeitraum von einer Woche gemeinsam an selbst gewählten Projekten im Hinblick auf die Corona-Krise zu arbeiten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden online miteinander agieren und durch Coaches und Trainings dabei unterstützt, funktionierende Prototypen und Lösungsansätze - digital oder analog - für die aktuellen Probleme zu entwickeln. Diese werden nach Ablauf der Bearbeitungszeit einer Jury vorgestellt und anschließend ausgezeichnet. Die vielversprechendste Idee wird mit einem Preisgeld von bis zu 50.000 € prämiert, welches für die pilot-hafte Umsetzung der Idee zur Verfügung gestellt wird. Ziel soll es da-bei sein, die Wirtschaft der Region 10 nachhaltig zu verbessern und unterstützen.

Anmeldung bis 30. März

Die IFG Ingolstadt und das brigk verstehen diese Aktion als Initialzündung-dung zur Mobilisierung lokaler Lösungsbeiträge. Weitere Sponsoren oder Geld- und Sachpreise sind willkommen. Ebenso werden Mentoren gesucht, die den Teams tatkräftig mit Rat zur Seite stehen. Informationen dazu finden Sie auf der Website.

Eckdaten der virtuellen Challenge:

- Initiatoren: IFG Ingolstadt und brigk – Digitales Gründerzentrum der Region Ingolstadt

- Veranstaltungsort: virtuell

- Teilnahme kostenlos, Anmeldung erforderlich bis zum 30. März 2020

- Dauer: 1. April bis 08. April 2020

- Informationen, Anmeldung und Details unter: www.sprint4local.de

Ansprechpartner Prof. Dr. Georg Rosenfeld -  Tel. 0841 305-3200; E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

www.sprint4local.de

Montag, 20 Januar 2020 20:30

Altstadttheater Wir müssen was tun 1 c Ina Wobker 002Ingolstadt | Eine Theaterstück das in die Zeit passt: WIR MÜSSEN WAS TUN. Doch was genau? Immer ist von tiefgreifenden Veränderung die Rede und davon, dass jede/r einzelne etwas tun kann. Ein Ehepaar in den besten Jahren will der Jugend nicht allein das Feld überlassen und entschließt sich, beispielhaft gegen den Klimawandel vorzugehen. Sie ändern radikal ihr Leben und ihre Gewohnheiten. Doch dabei merken sie nicht, wie alles nach und nach aus dem Ruder läuft. Denn das Gegenteil von gut ist gut gemeint.

Diese rabenschwarze Farce, wie Regisseurin Leni Brem-Keil ihr Stück beschreibt, geht am Donnerstag, den 23. Januar auf die Bühne. Brem-Keil hat auch den Text geschrieben und wir dürfen gespannt sein ...

Premiere am Donnerstag, 23.01.2020 um 20.30 Uhr

Mit Katrin Wunderlich & Martin Müller

Text & Regie: Leni Brem-Keil

Weitere Termine: 30.01., 06.02., 07.02., 14.02., 15.02., 08.05., 14.05., 23.05., jeweils 20:30 Uhr & 01.03., 18:30 Uhr

 

Bild: Altstadttheater © Ina Wobker

 

Montag, 20 Januar 2020 20:09

neueSicht 348 umfrageIngolstadt | Wie gefällt den Ingolstädterinnen und Ingolstädtern das Leben in ihrer Stadt, wo liegen die Probleme? Der Verein Neue Sicht, Zusammenschluss der Kultur- und Kreativwirtschaft, will es genau wissen: „Wir haben das Gefühl, dass manche Diskussionen, zum Beispiel über das Kulturangebot, aber auch über Wohnen oder Verkehr, an den Menschen vorbei geführt werden“, sagt Sigi Diewald, die Vorsitzende des Vereins. Anfang 2019 gegründet, hat Neue Sicht es sich zur Aufgabe gemacht, die Kulturschaffenden und Kreativen in und um Ingolstadt zu vernetzen und unter anderem Diskussionen anzuregen.

Auslöser für diese erste Umfrage war eine Podiumsdiskussion zur Neugestaltung der Schlosslände, an der Sigi Diewald teilgenommen hat. „Mein Eindruck war, dass das Thema auf einem Niveau diskutiert wurde, das wenig mit dem wirklichen Leben in Ingolstadt zu tun hat. Wir würden gerne wissen, was die Menschen wirklich bewegt.“

Themen die Ingolstadt bewegen

Die Umfrage gewinnt wegen der nahen Kommunalwahl am 15. März besondere Aktualität: Die Parteien suchen gerade Themen, die sie öffentlich diskutieren können. „Neue Sicht ist unparteiisch. Wir fragen uns aber, ob gerade über die richtigen Themen gesprochen wird.“

Die Ergebnisse präsentiert Neue Sicht im DONAUKURIER und auf der Website www.neuesicht.org. Und unter allen Teilnehmenden werden drei mal zwei Karten für eine Vorstellung nach Wahl im Altstadttheater verlost. Die Umfrage steht bereits auf der Website www.neuesicht.org, sie läuft bis Ende Januar.

Die Umfrage dauert etwa 10 Minuten, je nachdem, wie tief jemand einsteigen möchten; alle persönlichen Angaben sind freiwillig und anonym

 

www.neuesicht.org

 

 

Bildnachweis: Neue Sicht e.V. ©Ina Wobker

 

Freitag, 13 Dezember 2019 19:42

348 David Bowie Foto Petra Kleine 5Ingolstadt | Was für ein Abend! Eine Reise in ein anderes Universum – eines aus Musik und Zeit. Das Universum David Bowie.

Alien, Chamäleon, Außenseiter, Pop-Ikone - David Bowie erfand sich ständig neu. Als Kunstfigur - Ziggy Stardust, Major Tom, Thin White Duke. Als Musiker, Schauspieler, Produzent … Fremdartig. Mystisch. Nicht von dieser Welt und doch einer der einfluss- und erfolgreichsten Musiker der letzten Jahrzehnte. Das Leben dieses Ausnahmekünstlers ist ständige Veränderung und Neuinszenierung bis hin zur völligen Dekonstruktion. "Manchmal fühle ich mich, als sei ich niemand". Not me.

Bowies Spiel mit seinen androgynen Facetten, die schillernde Palette seiner Kunst, sein Faible für Bühnenspiel, für Kostüme und Mode als eleganter Dandy, schriller Paradiesvogel oder Edel-Punk – immer mit Stil. Er sei, so Bowie über sich, ein Sammler von Persönlichkeiten. Ein Geschichtenerzähler.

Falco Blome ist der Erzähler von David Bowies Geschichte. Er lädt uns auf einen Trip durch das kreative Universum Bowie ein. Seinen Trip. Blome hat Bowie mehrmals live gesehen, war von dessen Bühnenpräsenz tief beeindruckt, hat sich immer wieder künstlerisch von ihm inspirieren lassen. Für Blome zugleich Herzensangelegenheit und Herausforderung das Universum Bowie auf die Bühne des Ingolstädter Altstadttheaters zu bringen. Blome setzt dabei auf Reduktion und erzählt das Leben und die kreative Entwicklung des Geschichtenerzählers Bowie – folgerichtig - vor allem mit dessen Songs. Sie sind neu arrangiert, nur für Klavier und Gitarre. Michael Gumpinger und Alex Czinke interpretieren mehr als 20 Bowie-Songs und müssen sich sowohl auf Pop-Hits einlassen als auch auf Jazz und völlige Dekonstruktion. Großartig. Sie machen hörbar, wie komplex und künstlerisch vielseitig Bowies Musik ist. Maria Helgath gibt Bowie ihre Stimme, wirft als erzählende Ich-Figur kurze biografische Schlaglichter zwischen die Songs ein und verbindet alles. Gibt Einblick in kreatives Denken und künstlerische Brüche. Helgath kommt aus der klassischen Musik, war als Schauspielerin auch am Stadttheater engagiert. Die Mezzosopranistin interpretiert mit großer Stimme und eigenem Stil die bekannten Hits wie „Space Oddity“ oder „Heroes“, jazzrockige Titel und späte, fast mystische Songs wie „Lazarus“. Eine Hommage, ein Requiem und irgendwie auch eine Beschwörung - immer wieder bringt uns Helgath mit ihrer Bühnenpräsenz und ihrer Stimme, an den Punkt, uns fühlen zu lassen, JETZT sei es soweit und Bowie kommt doch noch einmal selbst von hinten auf die Bühne …. Das geht unter die Haut. Und als sie zum Ende hin, wie aus dem Off singt, die Bühne sich leert und dann alles still wird und nur noch in uns nachklingt. Magisch. Gänsehaut. Langer Applaus.

Die Bühnenausstattung ist von Lichtkünstler Markus Jordan. Seine Leuchtobjekte sind wie aus dem Weltall, das ja auch Bowie, den „Mann der vom Himmel fiel“ (1976), immer wieder inspiriert hat, bis zuletzt, mit dem Album „Blackstar“. Jordan und Blome setzen mit dem bekannten Ziggy Stardust-Blitz eine biografische Markierung, und geben uns im Hintergrund mit dem „Blackstar“-Fries noch eine rätselhafte Botschaft mit auf den Weg. Reduziert. Prägnant.

348 David Bowie Foto Petra Kleine 1

Der Abend, soll Lust machen auf das Universum Bowie, wünscht sich Regisseur Falco Blome. Und er macht Lust. Auf David Bowie. Und auf das Altstadttheater.

Mit Maria Helgath, Alex Czinke, Michael Gumpinger

Regie: Falco Blome

Ausstattung: Markus Jordan

Weitere Termine: 13.12., 19.12., 30.12., 09.01., 10.01., jeweils 20:30 Uhr | Silvester 18:00 & 21:00 Uhr

www.altstadttheater-ingolstadt.de

 

Mittwoch, 31 Juli 2019 10:36

Kunstpreise 2019 348Ingolstadt | Werner Kapfer und Markus Jordan werden mit dem Kunstpreis bzw. dem Kunstförderpreis der Stadt Ingolstadt ausgezeichnet. Entsprechend dem Vorschlag der Kultur- und Kunstpreiskommission der Stadt Ingolstadt hat der Stadtrat entschieden den mit 6.000 Euro dotierten Kunstpreis 2019 an Werner Kapfer und den mit 3.000 Euro dotierten Kunstförderpreis 2019 an Markus Jordan zu verleihen. Die Mitglieder des Stadtrates haben den beiden Vorschlägen in der Sitzung am 25. Juli zugestimmt. Der Kunstpreis und der Kunstförderpreis werden im Herbst 2019 überreicht werden.

 

Werner Kapfer

Jahrgang 1950, lebt und arbeitet in Ingolstadt. Neben der Malerei arbeitet er im Bereich Grafik und entwickelt Konzepte. Er studierte Kunsterziehung in München und nahm an Ausstellungen im In- und Ausland mit Werkreihen wie „Farbfeldpoesie“, „Klangfelder“ „Horizonte“ oder „Farbmodule“ teil. Die Entstehung der „Klangfelder“ wurde vom Bayerischen Fernsehen dokumentiert und in Zusammenarbeit mit dem Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt gezeigt. Mit der Reihe „Horizonte“ schlug er neben Malerei und Lithografie auch das Kapitel digitaler Medien auf. Die Arbeiten von Werner Kapfer sind in öffentlichen und privaten Sammlungen und Einrichtungen vertreten.
Im Jahr 2016 gewann Werner Kapfer mit seinem Entwurf „Farbchromatik Sommertag“ den Kunstwettbewerb für die Gestaltung einer Wand im neuen Sportbad. Das Werk stellt eine Verbindung zwischen der Architektur und dem nahen Glacis her, das sich im Westen an die Schwimmhalle anschließt. Das Mosaik spielt mit den Farben sonnendurchfluteten, grünen Laubes und den Spiegelungen im Wasser. Gelbe und grüne Farbtöne setzen einen warmen, sonnigen, energiereichen Akzent in der Schwimmhalle, die sonst eher kühl - weiß, grau, blau, Edelstahl, Glas - gehalten ist. Der Sommertag hat die Kraft, in der gesamten, großen Schwimmhalle nicht nur sichtbar zu sein, sondern auch Wirkung zu entfalten.

Werner Kapfer ist seit Juni 2015 Vorsitzender des Berufsverbandes Bildender Künstler Oberbayern Nord. In seiner Zeit sind neue, gemeinsame Veranstaltungen wie der Kunst-Neujahrsempfang entstanden, das Kunst-Kaufhaus in der Ludwigstraße oder das spektakuläre Kunstprojekt "occupied" im Abrißhaus in der Stargader Straße. Kapfer ist Gründungsmithlied des kreativwirtschaftlichen Interessensverbandes Neue Sicht, Mit-Initiator von Achtung Kultur.

 

www.werner-kapfer.de

Farbchromatik Sommertag | Werner Kapfer | Kunst am Bau im Sportbad

Making of ... Sommertag

 

 

kunstpreise jordan

Markus Jordan

1970 in Ingolstadt geboren. Lebt und arbeitet in Ingolstadt. Er setzt sich seit 1996 mit den verschiedensten Aspekten des Lichtes im künstlerischen Sinn autodidaktisch auseinander. Er hat von 1997 bis 2001 eine Ausbildung als Schilder- und Lichtreklamehersteller absolviert und das Spektrum seiner Material- und Fertigungstechniken erweitert. Seit 2002 ist er selbstständig mit einem Atelier in Ingolstadt. Jenseits der Lichtkunst existiert noch die Leidenschaft für kuriose Fahrradkonstruktionen. Auch seine Eisskulpturen sind den Ingolstädtern bestens bekannt.
Im vergangen Jahr besuchten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger seine Ausstellung „Das Labor. Retrofuturistische Visionen“ in der Galerie im Stadttheater Ingolstadt. Die Fortsetzung „Das Labor II“ war ab Mitte Mai dieses Jahres zu sehen. Markus Jordan ist Mitbegründer des Freien Kunst- und Kulturzentrums KAP 94, hat mitgwirkt bei großen Kunstevents wie Lichtstrom-Festival 2014.

 

jordanoptix.de

Markus Jordan | Das Labor. Retrofuturistische Visionen

Künstlerkollektiv eröffnet freies Kulturzentrum Batterie 94

Lichtinstallation Markus Jordan | Im neuen Schlosshof

Donnerstag, 20 Juni 2019 11:39

348neuesicht schwarzott krugspergerIngolstadt | Der Verein Neue Sicht, die neue Plattform der Kultur- und Kreativschaffenden in und um Ingolstadt, startet seine Veranstaltungsreihen. Los geht es mit einem Workshop rund um die PR: „Tue Gutes - und rede darüber!“ heißt es, wenn der Journalist Martin Schwarzott gemeinsam mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen erarbeitet, wie sich mit einfachen Mitteln über die klassischen Medien und das Netz Aufmerksamkeit gewinnen lässt. Termin ist am Mittwoch, 26. Juni von 18 bis 21 Uhr im Studio Famos, Harderstraße 22 in Ingolstadt.

Am gleichen Ort treffen sich Mitglieder und Interessierte am Donnerstag, 4. Juli zum ersten Mal im Rahmen des Formats „Neue Sicht meets…“ um 19 Uhr zum Kennenlern- und Sommerfest. Neue Sicht hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Potenzial der Kultur- und Kreativschaffenden sichtbar zu machen: Der Verein vertritt deren Interessen und gestaltet aktiv mit. „Workshops sind dabei ein wichtiges Element - mit zwei Zielen“, sagt Sigrid Diewald, Initiatorin und Vorsitzende von Neue Sicht. „Unsere Mitglieder bekommen wertvolle Impulse, aus unseren Reihen und auch von externen Referenten, und nebenher können sie sich intensiv vernetzen.“

Die Workshopreihe geht weiter mit einem Fotoworkshop am Dienstag, 2. Juli. Von 17 Uhr bis 20.30 Uhr erläutert die Fotografin Christine Olma in ihrem Studio an der Gerolfingerstraße 106 (Eingang Untergeschoss, Gebäuderückseite) „Was ihr schon immer über Fotografie wissen wolltet…“ Gedacht ist der Workshop für alle, die hin und wieder selbst fotografieren und Unterstützung für schwierige Situationen benötigen.

Als Bottom-up-Initiative vor zwei Monaten gegründet, ist Neue Sicht Ansprechpartner für alle kreativen Belange in der Region. Intern vernetzt Neue Sicht die Kultur- und Kreativschaffenden, extern sucht der Verein das Gespräch auf Augenhöhe - mit Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Um die Kultur- und Kreativwirtschaft zu stärken, richtet der Verein den Fokus auf Fördern und Vernetzen.

Die Anmeldung für den PR-Workshop und den Foto-Workshop ist über Facebook/NeueSicht zum Selbstkostenpreis von 10 € für Mitglieder und 30 € für Nicht-Mitglieder möglich, die Anmeldung für das kostenlose Kennenlern- und Sommerfest ebenfalls - es gibt ein gemeinsames Buffet, Getränke und Essen bitte selbst mitbringen.

Sonntag, 09 Juni 2019 13:45

Kunst im Treppenhaus 348swIngolstadt | Für eine Wohnbaugesellschaft gibt es gute Gründe ihre Immobilien hochwertig zu gestalten. Die GWG hat neben ihrem wirtschaftlichen und sozialen Auftrag auch einen ökologischen und baukulturellen Anspruch für sich festgelegt. Dazu gehört die Architektur, ein grünes und ökologisch wertiges Umfeld und auch Kunst am Bau. Sie gewinnt damit Lebensqualität für ihre Bewohner*innen und diese können sich positiv mit „ihrem“ Haus identifizieren. Die Kunstschaffenden werden gezielt unterstützt, sie können den Menschen und deren Lebensmittelpunkten Atmosphäre und Einmaligkeit geben, sie schaffen prägende Orte im Stadtbild und Bilder für unsere Erinnerungen. Für die Menschen und die Stadt ist es eine Visitenkarte. Die GWG habe sich für diese Kunst vor Ort-Treppenhäuser, wie übrigens auch bei den ökologischen Projekten, vorher juristisch beraten lassen. „Man weiß ja nie …“ räumte Peter Karmann beim Ortstermin lachend ein. Künstler oder Bienenblühwiesen können eben durchaus auch ein Wagnis sein.

Ich bin selbst in einem Wohnblock aufgewachsen. Direkt am Luitpoldpark in Ingolstadt. Es war herrlich. Wenn ich heimkam, musste ich in den mittleren der drei Hauseingänge, den mit dem Fischer. Auf einer Fassadenmalerei über „meiner“ Haustür stemmte sich der Fischer schwer und mit Pathos gegen das Gewicht seines vollen Fangnetzes. Über den anderen Hauseingängen ähnliche Motive aus der Welt der Bauern und Jäger. Ich meine sogar, dass mein Fischer die Stimmung wechselte, mal fröhlich aussah, mal angestrengt oder angstvoll – je nachdem wohl, was ich selbst gerade aus der Schule mit heimbrachte. Später fiel mir auch die Farbgebung auf, der Fischer in Blautönen, der pflügende Bauer vom Nebenhaus erdig, Waldmotive grünlich. Noch etwas später, fand ich das alles sehr weit weg vom - mindestens ebenso anstrengenden - 70er-Jahre-Alltag einer Jugendlichen in Ingolstadt.

Kunst im Treppenhaus ...

Der Fischer kam mir wieder in den Sinn, als für die Wohnblocks an der Niemeser- und Schillerstraße die Treppenhausgestaltung „Kunst vor Ort“ vorgestellt wurde. Die Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft (GWG) hatte einen Wettbewerb ausgeschrieben, um 15 ihrer frisch sanierten Treppenhäuser mit zeitgenössischer Kunst zu gestalten. 30 Künstlerinnen und Künstler des Berufsverbandes bildender Künstler BBK Ingolstadt/Obb. Nord hatten sich ausführlich mit der Situation vor Ort beschäftigt und Entwürfe eingereicht. Die Auswahl der Jury wurden jetzt im Mai bei einem Ortstermin bekannt gegeben. Durch die künstlerische Wand- und Fenstergestaltung der Treppenhäuser sollten sich die Gebäude in unterschiedliche kleine Kunstwerke verwandeln, so Peter Karmann, der Geschäftsführer der GWG. Sie würden so nicht nur zu einem schön gestalteten Ort der Begegnung mit den Nachbarn, sondern auch zur Begegnung mit zeitgenössischer Kunst.

... dann klappt's auch mit den Nachbarn

Werner Kapfer, Vorsitzender des BBK, betonte, die Aufgabe, Wohnblocks mit vielen verschiedenen Nachbarn, künstlerisch gestalten zu können und die „Kunst vor Ort“ zu bringen, sei auch für die Künstlerinnen und Künstler eine wichtige Herausforderung. Kunst könne die Menschen berühren, so Kapfer, und die Begegnung mit ihr solle daher möglichst auch im Alltag erlebbar sein. Kunst müsse zu den Menschen. Dieser soziale Moment bewege ihn als Künstler sehr. „In einer Zeit wo die Gefahr da ist, dass die Gesellschaft auseinanderfällt, kann Kunst etwas Verbindendes schaffen.“ Natürlich nur, wenn man sie auch erleben kann. Die Mieter werden während der Realisierung der Kunstprojekte sicher auch die Künstlerinnen und Künstler persönlich kennenlernen. Sie werden vielleicht selbst ein Teil des Kunstwerks werden. Sie könnten erfahren, dass Werke „ihres“ Künstlers von Museen gekauft und ausgestellt wurden oder dass eine Künstlerin auch in einem Wohnblock der GWG aufwuchs. Wir dürfen also gespannt sein. Vorfreude auf die erste Vernissage im Treppenhaus. Schillerstraße 70.   Petra Kleine

www.gemeinnuetzige.de

Diese Künstlerinnen und Künstler wurden ausgewählt. 2019 werden Brigitte Schuster (Schillerstr. 70), Karin Roth (Schillerstr. 68) und Hanni Goldhardt (Niemeser Str.6) ihre Arbeiten umsetzen.

Alexandra Fromm (Keramik), Bodo Rott (Malerei), Brigitte Schuster (Glaskunst), Fredrik Lindqvist (Malerei), Hanni Goldhardt (Malerei), Hans Dollinger (Keramik), Jürgen Schulze (Glasmalerei / Folien), Karin Roth (Farbstreifen), Leonore Weiss (Malerei, Natur, Prozesse), Norbert Zagel (Gedichtplatten an Treppenunterseite) , Reinhard Dorn (Fußballtreppenstufen), Stefan Wanzl-Lawrence und Susanne Pohl (Zeichnungen), Tatjana Lee & Patricia Petapermal (Lentikularbilder & Handschrift), Thomas Neumaier (Treppenhausmuseum), Werner Kapfer (Farben & Piktogramme).

www.bbk-ingolstadt.de

Ortstermin

Sonntag, 07 April 2019 18:24

348logo nsIngolstadt | Neue Sicht e.V. lädt ein zur Auftaktveranstaltung am 8. April um 19 Uhr im Altstadttheater. Neue Sicht e.V. vernetzt die Kulturschaffenden und die Kreativen in und um Ingolstadt, macht ihr Potential sichtbar, vertritt ihre Interessen und gestaltet aktiv mit.

Eingeladen sind alle, die sich für den neuen Verein interessieren, aber im Besondern natürlich die Kreativen der Stadt und der Region 10 rund um die Städte Eichstätt, Neuburg, Pfaffenhofen, Schrobenhausen.

Am Auftaktabend werden die Inhalte und Vereinstätigkeiten vorgestellt, Veranstaltungsformate und auch die Ziele des Vereins. Begrüßen werden sie der Vorstand, Sigrid Diewald, Sabrina Wobker, Helene Brem-Keil, die Gründungsmitglieder, sowie Kevin Reichelt der durch den Abend begleiten wird. 

Der Kreativmarkt unterteilt sich in folgende Bereiche: Buch-, Architektur-, Presse-, Werbe-, und Kunstmarkt, sowie Film-, Musik-, Rundfunk-, Designwirtschaft, als auch Software- | Games- Industrie und Markt für darstellende Künste.

 

 Unten die Bilder vom Abend. Neue Sicht voraus!

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: © Petra Kleine

 

Mittwoch, 27 März 2019 16:56

348 20minmax Julie BoehmIngolstadt 20minmax 2019 holt die Welt des Kurzfilms wieder nach Ingolstadt, inzwischen zum 13. Mal. Über 2500 Einreichungen kamen weltweit – von Neuseeland bis Jordanien. Vom 29. März bis 6. April werden nun die Besten der Besten gezeigt und vom Publikum oder einer Jury nochmal aisgewählt und prämiert.

Auch das Highlight der letzten Festivaljahre kommt wieder: „A Wall is a Screen“, der cineastische Stadtrundgang, startet am Samstag, dem 30. März um 20:15 Uhr vor dem Stadttheater. Bei jedem Wetter!

Am Tag davor, am Freitag, 29. März, beginnt die 13. Ausgabe des Internationalen Kurzfilmfestivals 20minmx um 20:00 Uhr in der Werkstattbühne des Stadttheaters mit dem Süd-Preis für den besten Film aus dem Süden Deutschlands.Eintritt frei! Das Publikum wählt aus fünf Kurzfilmen den Preisträger des „Southern Film Award“. Im Anschluss zeigt ein Sneak Preview Highlights der Festivalwoche.

Und ab dann dreht sich in Ingolstadt acht Tage lang alles um Kurzfilme, im KAP94, im MKK, im Audi Programmkino und in der Werkstattbühne. Viele internationale Gäste reisen an, um die Aufführung ihrer Filme mitzuerleben und freuen sich auf das Ingolstädter Publikum.

Höhepunkt und Abschluss ist die Preisverleihung im Kulturzentrum neun mit allen preisgekrönten Filmen und zahlreichen internationalen Gästen.

Infos und Tickets unter 20minmax.com.


Veranstaltungen 20minmax 2019

29. März, 20:00 Uhr, Werkstattbühne im Stadttheater
20minmax Festivaleröffnung
Süd-Preis und Sneak Preview
Eintritt frei

30. März, 20:15 Uhr, Theatervorplatz
A Wall is a Screen
Cineastischer Stadtrundgang
Eintritt frei

31. März, 17:00 Uhr, MKK
20minmax Vernissage
Kunst- und Experimentalfilme
Eintritt 5 €

31. März, 20:00 Uhr, KAP94, Jahnstr. 1a
Weird Movies Night 2019
Eintritt: 5 €, Abendk. 6 €

1. April, 20:00 Uhr, Audi Programmkino
20minmax Kurzfilmwettbewerb #1
Eintritt: 5 €

2. April, 20:00 Uhr, Audi Programmkino
20minmax Kurzfilmwettbewerb #2
Eintritt: 5 €

3. April, 20:00 Uhr, Audi Programmkino
20minmax Kurzfilmwettbewerb #3
Eintritt: 5 €

4. April, 17:30Uhr, Audi Programmkino
Auswahl der Jugend Jury
Eintritt: 5 €

4. April, 20:00 Uhr, Audi Programmkino
20minmax Kurzfilmwettbewerb #4
Eintritt: 5 €

5. April, 20:00 Uhr, Audi Programmkino
Brand Films Special
Eintritt: 5 €

6. April, 20:00, Kulturzentrum neun, Elisabethstr. 9a
20minmax Closing Night
Preisverleihung und Party
Eintritt 6 €, Abendkasse 7 €

 

www.20minmax.com

 

Fotonachweis | © Julie Boehm | Film "Paris you got me" | Freitag 29. März ab 20 Uhr in der Werkstattbühne des Stadttheaters

 

Samstag, 09 März 2019 11:47

348 tanztage19Ingolstadt | Ingolstadt hat wieder ein Tanzfestival. Das Kulturzentrum neun veranstaltet dieses Jahr zum ersten Mal ein Tanzfestival. Ziel ist es, zeitgenössischen Tanz in allen Facetten wieder in der Stadt zu verankern. „Die Tanztage Ingolstadt 2019“, so der schlichte Titel der ersten Edition des Festivals, dauern vom 9. bis 16. März.

Eröffnung 9. März | Eintritt frei! in der P3

Eröffnet werden die Tanztage am Samstag, 9. März, um 20 Uhr, im P3 (Peisserstraße 3) mit dem Kick-Off der Reihe „Werkstücke Tanz“. Mehrmals im Jahr werden künftig professionelle Tänzer/-innen und Performer/-innen eingeladen, ihre aktuellen Werke zu zeigen und so dem Publikum einen Blick auf individuelle, nicht institutionalisierte Performancearbeit zu ermöglichen. Den Auftakt leisten die israelische Tänzerin Kerem Shemi, der Münchner Mathias Schwarz im Duett mit Ornella De Masi, die Düsseldorfer Sören Niewelt und Jessica Larbig mit Yamile Anaid Navarro Luna und Marion Plantey mit der jungen Wamma Young Company.

Weiter geht es am Montag, 11. März, um 20 Uhr, im Kulturzentrum neun (Elisabethstraße 9), mit dem 1992 gegründeten, russischen Chelyabinsk Contemporary Dance Theatre um Olga Pona. Sie stellt in „Different“ die Frage nach dem Wesen des Tanzes und enthüllt die Persönlichkeiten der Tänzerinnen, die bei der Arbeit in einer Company oft hinter synchronen Bewegungen und körperlicher Ähnlichkeit zurücktreten.
Aus Italien stammt die gefeierte imPerfect Dancers Company, eine an die Oper Pisa angeschlossene Company. Sie bringt am Samstag, 16. März, um 20 Uhr, im Kulturzentrum neun ihre Produktion „Lady Macbeth“ auf die Bühne. Das Werk ist inspiriert von Shakespeares zeitloser Tragödie und konzentriert sich hierbei auf die vernichtende Liebesgeschichte zwischen Macbeth und seiner Frau - ein Drama über Leben und Tod und die mehrdeutigen und vielschichtigen Beziehung zwischen den Menschen.

Workshops
Workshops für Kinder
Neben den Bühnenabenden nehmen die Workshops der „Tanztage Ingolstadt 2019“ einen wichtigen Teil ein. Das erfahren schon die jüngsten Teilnehmer/-innen in den Kindertanzworkshops (für Jungen und Mädchen zwischen acht und zwölf Jahren) zum Thema „Nils Holgersson“ am Wochenende vom 9. und 10. März. Diese bereiten die Kinder darauf vor, am 10. März bei der Aufführung des Kindertanztheaters „Nils Holgersson“ (für Kinder ab vier Jahren) mit den professionellen Tänzern/-innen um Choreographin Judith Seibert auf der Bühne zu stehen.
Die Workshops finden am Samstag, 9. März, von 11 bis 13.30 Uhr und am Sonntag, 10. März, von 13 bis 14.30 Uhr, in der „Tanzwerkstatt“ (Manggasse 8) statt.
Aufführung des Kindertanztheaters
Die Aufführung des Kindertanztheaters „Nils Holgersson“ ist am Sonntag, 10. März, um 16 Uhr im P3 (Peisserstraße 3)


Workshops für Erwachsene
Erwachsene hingegen sollten sich den 9. März reservieren. An diesem Tag lehren die Tänzer/-innen der Reihe „Werkstücke Tanz“ ihre Kunst in drei einstündigen Kurz-Workshops.
- 14 bis 15 Uhr: Kerem Shemi: From Kung Fu into Dance (Workshop in Englisch)
- 15.30 bis 16.30 Uhr: Mathias Schwarz: Floorwork
- 17 bis 18 Uhr: Sören Niewelt und Jessica Larbig: Partnering – 60 Minuten Zweisamkeit

Unter dem Titel „Eintauchen in die Welt der imPerfect Dancers“ (Workshop in Englisch) lädt am Freitag, 15. März, von 19 bis 21 Uhr die imPerfect Dancers Company dazu ein, Einschränkungen in Fähigkeiten zu transformieren.
Den Abschluss der Workshops bildet der Amerikaner Rusty Lester am 16. März, von 12.30 bis 16.30 Uhr mit seiner Unterweisung in „Taji meets Tanz“.
Die Workshops finden alle in „Die Tanzwerkstatt“ (Manggasse 8) statt.

Zum letzten Mal gab es zeitgenössischen Tanz der Freien Szene in Ingolstadt vor vier Jahren, damals veranstaltet vom Kulturwerk. Die nun erste Auflage der „Ingolstädter Tanztage 2019“ verantwortet das Kulturzentrum neun. Die neun ist Teil der Gemeinnützigen Ingolstädter Veranstaltungs GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt Ingolstadt.
www.neun-ingolstadt.de

Kontakt für Pressefragen:
Gemeinnützige Ingolstädter Veranstaltungs GmbH
Marion Benz, Telefon 0841 305-46618

Kontakt für Festivalfragen:
Kulturzentrum neun
Matthias Neuburger, Telefon 0841 305-46607

 

Foto: © photo DanceArt

 

Freitag, 22 Februar 2019 13:53

KUS screenshotPfaffenhofen | Der Landkreis Pfaffenhofen hat schon seit langem die Kultur - und Kreativwirtschaft als wichtig für die Region erkannt und aktiv gefördert. Jetzt lädt sie die Kreativen zu einer Umfage ein, um gezielt von den Unternehmen der zwölf Branchen sowie den Frei-, Kunst- und Kulturschaffenden zu erfahren, was an unterstützung gebraucht wird. Auf Basis der Ergebnisse sollen dann in den nächsten zwei Jahren maßgeschneiderte Veranstaltungsformate wie praxisorientierte Workshops, Netzwerkveranstaltungen, Beratungen und Mitmach-Konferenzen stattfinden. Ziel ist, die Akteure zu stärken, auch in ihrem unternehmerischen Selbstverständnis. Zugleich soll die Branche intensiver und nachhaltiger vernetzt werden und als bedeutender Wirtschaftsfaktor sichtbar gemacht werden.

An online Umfrage teilnehmen!
Den Link zur Teilnahme finden Sie hier:
https://www02.surveygrid.com/online/JJ4V/kkw2019

Die Umfrage ist geöffnet bis Freitag, 8. März 2019. Eingeladen sind alle Akteure oder Unternehmer*innen der kreativwirtschaftlichen Branchen - Musikwirtschaft, Buchmarkt, Kunstmarkt, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Markt für darstellende Künste, Designwirtschaft, Architekturmarkt, Pressemarkt, Werbemarkt sowie die Software-/Games-Industrie.

Der Landkreis Pfaffenhofen führt diese Umfrage und später dann auch die passgenauen Angebote aus EU-Fördermitteln (LEADER) durch. Das bedeutet, dass der Landkreis ganz gezielt nach Fördermitteln sucht, um ebenso gezielt die Kreativwirtschaft fördern zu können.

Nächste Branchentreffen und Veranstaltungen

19. Februar 2019 | EINLADUNG zur Netzwerkveranstaltung „Kreative im Gespräch“ | 19. Februar 2019, 19.30 Uhr – 21.30 Uhr, Atelier Anita Hörskens, Senefelder Str. 7, 85276 Pfaffenhofen

09.April 2019 | Kollegiale Beratung „Preisgestaltung. Welchen Preis bin ich mir Wert?“ | In Zusammenarbeit mit dem Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft München | 09.00 – 12.00 Uhr, Akademie Altes Spital, Kirchstr. 9, 86558 Hohenwart

Mehr Informationen www.kkw.kus-pfaffenhofen.de.

Der Landkreis Pfaffenhofen führt diese Umfrage und später dann die passgenauen Angebote aus EU-Fördermitteln (LEADER) durch. Aktiv unterstützt und gezielt gefördert wird die kreative Branche seit etwa 2014 durch Landrat Martin Wolf sowie Johannes Hofner, dem Vorstand des Kommunalunternehmens Strukturentwicklung KUS, der Wirtschaftsförderung des Landkreises. Seitdem werden regelmäßig Veranstaltungen, Tage der offenen Türen oder Beratungen durchgeführt. Besonders interessant dabei die Kreativ-Bustouren durch den Landkreis, wo man vom Filmstudio über bis zum Atelier viele Einblicke bekommt, hier ein kleiner Film von der ersten KUS.Kreativ.Tour. durch den Landkreis.

Bildnachweis: Aufmacherbild Screenshot der Website der KUS, 22.2.2019

Donnerstag, 21 Februar 2019 00:28

348 blvkk 3Ingolstadt | Der bayerische Landesverband für Kultur- und Kreativwirtschaft (in Gründung) hat jetzt eine Adresse www.blvkk.de. Zum Launch ihrer Verbands-Website kamen aus ganz Bayern Unternehmer*innen und Akteure der verschiedenen Kreativwirtschaftsbranchen nach Ingolstadt. Theaterleiterin Leni Brem-Keil hatte die Kreativen für dieses zweite Gründungs-Treffen ins Altstadttheater Ingolstadt eingeladen. Sigrid Diewald (schnellervorlauf GmbH Ingolstadt) präsentierte die Seite und bekam ein einstimmiges und begeistertes Go! Es geht sichtbar voran. Bis Ende des Jahres wird auch der kreative Dachverband stehen, darauf haben sich alle inzwischen verständigt. Andere Fachverbände und Vereine aus den zwölf KuK-Branchen, z.B. aus der Musikwirtschaft, sind bereits bei der Errichtung des gemeinsamen Daches dabei, informiert Carola Kupfer vom Forum Kultur- und Kreativwirtschaft Regensburg e.V., eine der Initiatorinnen. Die Ziele des BLVKK als wirtschaftlicher Interessensverband sind in Grundzügen klar: es geht um Lobbyarbeit und Vernetzung, mehr Sichtbarkeit der Branche, um Förderprogramme und Projekte, aber auch ganz praktisch um möglichen Rechtschutz und Versicherungen.

Christian Rost aus Leipzig hat eine solche landesweite Interessensvertretung schon erfolgreich gegründet - Kreatives Sachsen, das Sächsische Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft. Deutschlandweit ist dies die erste Fördereinrichtung, die „aus der Branche für die Branche“ von der Kultur- und Kreativschaffenden selbst getragen wird. Von Sachsen lernen also? Es war ein Austausch von Akteuren, die sich über schon jahrelange Arbeit etwa im Bundesnetzwerk Kreatives Deutschland kennen und immer wieder gegenseitig unterstützen. Sabine Gollner (KÜKO – Künstlerkolonie Fichtelgebirge) moderierte das Gespräch  und sie steht auch beispielhaft dafür, dass strategisches Vernetzen und gezieltes Unterstützen der Kreativen eine ganze Region wirtschaftlich und kulturell voranbringen kann. Für ihr Konzept und ihren Erfolg für die Region um Bad Berneck wurde sie kürzlich mit dem 2. Platz des Bayr. Tourismuspreises gewürdigt. Jahrelanges Engagement, Vernetzen, Ermutigen, Überzeugen gingen dem voraus - die Arbeit für den noch vergleichsweise jungen Sektor der Kultur- und Kreativwirtschaft erfordert langen Atem.

Der bayr. Dachverband für Kreativwirtschaft soll vor allem Ansprechpartner für Politik, Verwaltung und die klassische Wirtschaft sein. Er muss Lobbyarbeit leisten, Förderprogramme auf den Weg bringen und an die Kreativen vermitteln, vor allem aber auch die Anforderungen eines Programmes oder Gesetzes an die Arbeitsstrukturen der Kreativwirtschaft anpassen. Arbeit also, die über ehrenamtliches Engagement nicht zu leisten ist, professionelle, leistungsfähige Strukturen werden gebraucht. Die KUK ist wirtschaftlich insgesamt stark, doch sie ist kleinteilig, sehr heterogen, schwer zu fassen. Mit einem Interessensverband macht sie es den politisch Verantwortlich künftig leichter, Kontakt aufzunehmen und fachlichen Input zu bekommen. Oliver Wittmann von bayernkreativ informierte darüber, dass bald auch die Fortschreibung des Kreativwirtschaftsbericht Bayern geben werde (Daten und Bericht von 2016: hier) und es damit bald auch neue Zahlen und Informationen zu aktuellen Entwicklungen in Bayern gäbe.

Die Vorteile eines kreativen Dachverbandes für Politik und Wirtschaft sind klar, doch was könnte der Mehrwert für das einzelne Mitglied sein, was verbessert sich für die Akteure mit dem Landesverband? "Sind wir dann nur besser sichtbar oder bringt der Dachverband auch konkret etwas für die Kreativen vor Ort", fragte Leni Brem-Keil, die seit längerem die kreative Vernetzung auch in Ingolstadt mit voranbringt. Beratungen, Weiterbildungen, branchenübergeifende Vernetzung, fachlicher Austausch, Richtlinien und Standards, Serviceangebote – davon könnten alle profitieren. Bis dahin ist noch Aufbauarbeit zu leisten und so wird es weitere bayernweite Vorbereitungstreffen geben. Den BLVKK i.Gr. ist mit seiner virtuellen Adresse nun erst einmal online präsent und sichtbar. www.blvkk.de .   Petra Kleine

Informationen in Ingolstadt, auch zum regionalen Netzwerk und zur Gründung eines lokalen Interessensvereines, bekommen Interessierte über Sigrid Diewald | Freies Akteurs-Netzwerk Ingolstadt | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Fotos: ©Petra Kleine

Freitag, 01 Februar 2019 13:58

Kunstempfang2019 348 2Ingolstadt | Stark, selbstbewusst und in großer Einmütigkeit startete die Ingolstädter Kunst- und Kulturszene ins neue Jahr 2019. Mit ihrem Neujahrsempfang in der Harderbastei wollten sie vor allem eines: Feiern, die Kunst und auch sich selbst. Eingeladen hatten erstmals gemeinsam der Berufsverband Bildender Künstler Ingolstadt & Obb. Nord (BBK), der Kunstverein Ingolstadt, die Kunst- und Kultur Bastei mit der Kinder- und Jugendkunstschule, die Kunst- und Kulturwerkstatt KAP94 sowie der Verein Künstler an die Schulen. Seite an Seite mit ihnen an diesem Abend auch Stadttheater-Intendant Knut Weber und Simone Schimpf als Direktorin des Museums für Konkrete Kunst. Für beide gab es ausdrücklich unterstützende Statements, denn hier stehen aktuell die neuen Kammerspiele und der Museumsneubau in der politisch strittigen Diskussion, mit Millionen-Investitionen. Solch enorme Projektsummen kann die freie Kunstszene mit all ihrer Strahlkraft freilich nicht erwarten, doch sie plädierte vorbehaltslos für den Ausbau der großen, kulturellen Zentren der Ingolstädter Kulturlandschaft. Kulturreferent Gabriel Engert, stets wohlgelittener Gast in der Szene, unterstrich nicht nur, dass er alles daransetze die großen Kulturprojekte zu realisieren, er betonte auch den Wert der stetig wachsenden freien Szene für den „urbanen Zusammenhalt“. Kunst und Kunstfreiheit wurde von allen Seiten als wichtiger Beitrag für ein zukunftsfähiges Ingolstadt betont. Unverzichtbar und mitnichten ein Luxus. Mehr als 100 Projekte mit Kindern würden von Künstler an die Schulen umgesetzt schilderte Vorsitzende Viktorija Haderer die Dimension der Vereinsarbeit. Paula Gendrisch sprach für das KAP94, der freien Kulturwerkstatt im Künettegraben, inzwischen auch als Verein gegründet – Fördermitglieder willkommen! Werner Kapfer, „eigentlich ein optimistischer Mensch“, zeigte sich besorgt über den Streit zu den neuen Kulturbauten und rief zur konstruktiven Diskussion auf, um gemeinsam mit den Kreativen gute Lösungen zu finden. Hubert Klotzeck betonte für den Kunstverein den freudigen Aspekt des Abends und forderte launig zum (sich) feiern auf: "Wenn Trubel und wilde Zeiten anbrechen, soll man Fröhliches sprechen." Das übergreifende gemeinsame Kunstprojekt für 2019 stellte Beate Diao vor, es heißt „Wasser“. Alles fließt!

Fredrik Lindqvist | Zeitgenössischer Stoff

lindqvist348Der Künstler Fredrik Lindqvist bebilderte den Abend mit seiner aktuellen Ausstellung „The Cut“. Seine farbenprächtigen, textilen Holzschnitte sind Erzählungen aus dem hektischen urbanen Alltag, intime Einblicke in jugendliches Leben, Familienszenen, Phantasiegestalten, Märchenwelten, auch mal düster. Lindqvist fügt seine Bilder zu großflächigen, expressionistischen Collagen aus Stoffen und Mustern zusammen, bedruckt sie mit Holzschnitten, näht selbst mit der Hand zusammen, aufeinander, aneinander. Er hat damit eine einmalige Ausdrucksform geschaffen, die mal wie ein Comic anmutet, mal märchenhaft wirkt oder eine fantastische Welt skurriler Lebensformen ist – tierisch, menschlich, anekdotisch. Der gebürtige Schwede lebt und arbeitet in Ingolstadt, er hat an der Umeå Kunstakademie und der Kunstakademie Düsseldorf studiert. Große Museen wie das Britische Museum in London oder das Nationalmuseum Stockholm kennen seine Werke und kaufen sie inzwischen an. Hervorgehoben wird die außerordentlich sinnliche und hohe handwerkliche und künstlerische Qualität seiner Arbeiten. Ein trefflicher Rahmen also, für das Jahrestreffen der Künstlerinnen und Künstler unserer Stadt, seine Motive von buntem Volk in allen Lebenslagen. Einen aktuellen Katalog gibt es beim Künstler selbst fredrik-lindqvist.com oder über den BBK Ingolstadt.

 

Bilder vom Neujahrsempfang Kunst und Kultur 2019

 

Fotonachweis: © Petra Kleine
Bilder in der Kunstausstellung: Fredrik Lindqvist "The Cut" www.fredrik-lindqvist.com

 

 

Dienstag, 18 Dezember 2018 19:23

Jens Rohrer Michael v BenkelIngolstadt | Michael von Benkel und Jens Rohrer sind feste Größen der Ingolstädter Autorenszene. Sie haben uns, gerade richtig für die kalte Jahreszeit und unter den Weihnachtsbaum, mit neuen Büchern beglückt - klug, verrückt, nachdenklich, märchenhaft – voll mit der Liebe zum Leben und dem Hang zur Übertreibung. Eine Warnung vorab: wenn man mal angefangen hat zu lesen, will man nicht mehr aufhören. Das gilt für beide Bücher, so unterschiedlich sie sind.

Michael von Benkel | Das Königreich der Inseln. Ein Kinderbuch nicht nur für Erwachsene

Märchen, heißt es, malen Bilder in unsere Köpfe. Die Bilder vom Königreich der Inseln werden blau sein, denn Luhi lebt auf dem blauen Planeten Moho. Alle Pflanzen und Bewohner sind hier blau, auch Luhi, der Held des Märchens. Luhis Heldenreise hat 12 Stationen, so wie es seit jeher bei den echten Helden ist, doch es muss ja nicht Odysseus oder Luke Skywalker sein. Luhi ist so jung, dass er noch zur Schule geht. Und weil er diesen Schulweg ganz alleine geht, kann hier für ihn ein Abenteuer beginnen, bei dem er viel über sich und die Welt und sich in der Welt lernt. Wenn der Autor Michael von Benkel eine Geschichte erzählt, hat die Zahl 12 immer eine besondere Bedeutung, ganz gleich, ob es ein Krimi ist oder eben ein Märchen. Es ist Benkels fünftes Buch (auch jedes andere ist zu empfehlen) und an dieser Stelle sollte vielleicht auch erwähnt werden: Der Ingolstädter Autor ist auch Strafrichter, am Amtsgericht Ingolstadt. Er kennt sich also bestens aus mit Geschichten, mit Wahrheit und Lüge und all dem was dazwischen liegt. Auch wenn vieles auf Moho anders ist, Freundschaft, Liebe und Hilfsbereitschaft sind auch auf diesem blauen Planeten wichtig. Beim Lesen – und vor allem beim Vorlesen – können wir gut darüber sinnieren, warum auf Moho oder auf der Erde alles so ist wie es ist und was sich ändern ließe. Benkels spürbare Liebe zum Leben und zum eigenen blauen Planeten Erde, sind es, die uns beim Lesen berühren. Seine Wortspiele machen großen Spaß und mit den gewitzten Umdeutungen von vermeintlich Bekanntem, verblüfft er uns. Wußten sie, dass man mit Geldsummen bezahlen kann? Na, dann summen sie mal! In Moho ist das jedenfalls möglich und führt zu ganz neuen Herausforderungen. Benkel erfindet 12 wundersam Inselgeschichten und so wunderbare Orte, wie ein Restaurant, in dem man sich an Bildern sattsehen kann. An seinem Buch kann man sich jedenfalls gar nicht genug sattlesen!

Michael von Benkel | Das Königreich der Inseln. Ein Kinderbuch nicht nur für Erwachsene. 9 €. Erschienen im bp-Verlag. Erhältlich im örtlichen Buchhandel oder beim Autor selbst. Ein kleines Highlight sind die Illustrationen im Buch, die von Benkels fünfjährige Enkelin gezeichnet hat. Das Titelbild ist gestaltet vom Künstler Franz Duna.

Isabella Kreim stellt Michael von Benkel und sein neues Buch im Kulturkanal vor - hier.

Jens Rohrer | Der Dreiungvierzigjährige, der aus der Haustür trat und spazieren ging | Kurzgeschichten

„Wie Kafka, nur lustiger“ das meint Jens Rohrer, der Dreiundvierzigjährige, selbst. Mit seinem neuen Erzählband steigert sich der Autor weiter ins Absurde und Unglaublich-aber-Wahre. Dabei ist längst nicht alles nur erfunden, manches kommt direkt aus der Wirklichkeit, sieht nur nicht jeder. Rohrer sieht‘s. Die Hufeisenniere, soviel ist sicher, ist echt und aus/in Jens Rohrer selbst. Aber wußten sie, was passiert, wenn man an einem Meisenknödel knabbert. Wird dann die Amsel in uns lebendig oder ist das nur unser ganz normaler Vogel, von Rohrer wieder mal ins Kafkaeske gezerrt. Die Non-Food-Produkte einer Kaffeekette sind (fast) alles echte Lifestyle-Produkte, die durch ihren Irrwitz Jens Rohrer zu einer Story inspirieren konnten, bei der er (fast) nichts dazuerfinden musste. Oder doch? Der Herrenslip mit Soundelementen (Bob Marleys Reggae-Song „Get up, stand up“ inbegriffen?) oder ein digitales Springseil ohne die lästige Schnur können doch keine marktfähigen Produkte sein. Wer denkt sich sowas aus und wofür? Sie werden überrascht sein, was es alles wirklich gibt, denn „jeden Tag steht ein Depp auf“. Doch ganz gleich, was die Kaffeekette sonst noch so erfindet, Rohrer erfindet mehr. Interviews mit Maria zum Beispiel. Und dann auch eins mit ihm, mit Josef. Weihnachtlich wird’s eher nicht, soviel sei verraten. Ein großer, kluger Spaß, der uns – zumindest für eine Weile – auch verändert, weil einem plötzlich vieles komisch oder alles normal vorkommt. Rohrer macht den Kopf frei oder Rohrfrei für den Kopf - war das jetzt von ihm oder von mir? Wer weiß das schon. Buch lesen!

Auch hier ein gestalterisches Highlight: das Umschlagmotiv ist von Paolo Lumpi gestaltet, aus der Serie „Der Mann mit der roten Jacke“, nur für Jens Rohrer gibt es ihn mit blauer Jacke.
Erschienen im bp-Verlag, 9 €. Zu kaufen m örtlichen Buchhandel oder beim Autor selbst. www.jens-rohrer.org

Isabella Kreim vom Kulturkanal Ingolstadt stellt Jens Rohrer im Interview vor - hier.

Fotonachweis | © Petra Kleine | K10

Dienstag, 18 Dezember 2018 14:51

ECM web 348Ingolstadt | Noch bis Ende Januar zeigt der Kunstverein Ingolstadt die Ausstellung "Der Wind, das Licht – ECM und das Bild" zur CoverArt des Münchner Musiklabels ECM Edition of Contemporary Music. Hubert P. Klotzeck, Kunstvereins-Vorsitzender und Kurator der Ausstellung war in den ECM-Archiven unterwegs und hat uns viele Originale daraus nach Ingolstadt geholt.

Musik ist etwas sehr Persönliches. Nachts im Studentenwohnheim, allein mit der Musik, dem Saxophon von Jan Gabarek, das schwarze Vinyl dreht sich auf dem Plattenteller und auf dem Bett liegt das Cover, mit der  Fotografie einer verwitterten, gelblichen Mauer.  Es ist anders als andere Plattencover – eher zurückhaltend, weniger grell, weniger aufdringlich, weniger laut. Solche persönlichen Erinnerungen, wie diese aus den 80er Jahren von Eröffnungsredner Dr. Andreas Hochholzer, tauchen mit der aktuellen Ausstellung des Ingolstädter Kunstvereins auf. „Der Wind, das Licht. ECM und das Bild". Die Ausstellung ist eine Hommage an den Münchner Musikverlag ECM - Edition of Contemporary Musik. Sie eine Liebeserklärung an die Musik und die Bilderwelt dieses Labels und nicht zuletzt: eine Ausstellung zu Cover Art, zu Fotografie, Malerei und angewandter Kunst auf Plattenhüllen und CDs.

Das Label ECM wurde 1969 von Manfred Eicher gegründet und hat sich seither dem Jazz und der zeitgenössischen Klassik verschrieben. Als ein von Musikern geführter Plattenverlag legte ECM großen Wert auf Werktreue, weniger auf kommerzielle Trends und setzte mit seinen sorgfältigen Aufnahmen neue Maßstäbe in der Plattenproduktion. „Mein Kompass ist: ich möchte hinter dem was ich höre, etwas Persönliches hören. Die persönliche Aussage, die die Person die sie spielt mit der Musik zum Ausdruck bringt.“ beschreibt Manfred Eicher selbst seinen Maßstab.

348 ECM Das Plakat 348ECM ist weltweit einer der führenden Verlage in diesem Genre des Musik-Markts. Das Cover, das Bild der Platten- und CD-Hüllen, das Design, waren von Anfang an ein untrennbarer Bestandteil der Musikproduktionen. Die intensive Zusammenarbeit Eichers mit den Gestaltern prägte den ECM- Stil. Sie schufen eine eigene Bilderwelt, die einen untrennbaren Dialog zwischen Bild und Musik eröffnete. Anhand ausgewählter Beispiele und der Präsentation der bisher veröffentlichten Album-Cover wird in der Ausstellung diese Bildwelt von ECM vorgestellt. Dazu werden die Bezüge zu Fotografie, Malerei und Film gezeigt, mit vielen Originalen aus dem ECM-Universum und immer mit Bezuf auf die CD oder Platte.

Kurator Hubert P. Klotzeck ist Fotograf, Galerist („Bildfläche“ in Eichstätt) und Teil des Elektronik-Klang-Duos Hotzeck. Für ihn ist ECM nicht irgendein, sondern der Musikverlag. Er bekam durch die zufällige Wiederbegegnung mit Nicola Kremer, einer Jugendfreundin und inzwischen im Management von ECM, die Chance in die Archive des berühmten Münchner Musikverlags gehen zu können. Originalplakate seit 1969, die Kunstwerke und die originalen Photografien, die Bestandteile der Booklets und Cover geworden waren, Portraitaufnahmen weltbekannter Musikerinnen und Musiker in Livekonzerten, Backstage oder im Tonstudio. Klotzeck konzipierte die Ausstellung, eigens für Ingolstadt. 350 Stunden Arbeit waren das, so Klotzeck, von der Planung bis zur Umsetzung, gemeinsam mit Ehrenamtlichen des Kunstvereins. Passgenau für die Jazz-IN-Stadt, das Ingolstadt der Jazztage, bei denen in den letzten Jahrzehnten so viele der weltbekannten ECM-Künstler live zu sehen waren. Wow!

„Da muss ich doch gleichmal suchen, ob auch meine erste Jazz-Platte dabei ist…“. Dieser Gedanke liegt nahe und war vielfach bei der Vernissage zu hören. Die Ausstellung ist so auch eine persönliche Erinnerungs-Reise für die, die sich mit Musik, speziell mit der von ECM, verbunden fühlen. Das Wiedersehen mit Platten, Musikern, Konzerterlebnissen, Emotionen ist ein wesentlicher Teil dieser vielschichtigen Ausstellung. Alles läuft dabei auf die Wand zu bzw. auf ein wandfüllendes Mosaik, in dem Musik, Bilder, Erinnerungen gespeichert sind – 1376 Cover, fast 50 Jahre ECM, chronologisch angeordnet. Und sogleich beginnt eine zweite Suche: Gibt es einen Stil, erkennt man eine Epoche, einen Zeitgeist, gibt es eine Entwicklung, verändert sich die Typografie …?

Das Cover. Die Stille vor der Musik

Die Musik wird bei der Produktion zunächst normiert und auf ein für alle Musik festgelegtes Tonträger-Format gebannt. Jede Scheibe sieht gleich aus, sie unterscheiden sich voneinander zunächst durch die Verpackung, die Hülle mit Bild und Schrift. Das Cover. Das Cover ist die Stille vor der Musik.  „Es ist die – noch – ungehörte Musik, so etwas wie ein Andachtsbild, bevor die Musik anhebt, bevor das Eigentliche beginnt.“ Dr. Andreas Hochholzer (ganzer Text s.u. oder Anhang zum Download) lenkte bei der Vernissage den Blick auf diese kleine, normierte Fläche – 31,5 cm2 für die Platte oder 120 mm2 bei der CD – auf der Design und Kunst zusammenkommen. Coverdesign hat sich so längst zu einer eigenständigen Kunstform entwickelt, manche Plattencover sind geradezu legendär geworden. ECM-Produzent Eicher hat bei der Gestaltung seiner Cover jene eigene Ästhetik entwickelt, die seither auch integraler Bestandteil der Musik geworden ist. Die Ausstellung zeigt dies, sie zeigt originale Kunstwerke und die Artwork bis hin zum fertigen Cover. Und sie gibt auch Hinweise auf die Verbindungen zum Film und die musikalische Entwicklung bei ECM.

 

348 ecm PetraKleine 348Selbst habe ich an der Wand natürlich auch eine meiner ersten ECM-Platten gefunden und wieder einmal hervorgeholt: Eberhard Weber, COLOURS, ecm 1186, 1980. Das Coverbild zeigt das Foto einer Malerei. Eine wunderbare, nackte Frau auf dem Sofa, entspannt und auf etwas in der Ferne (oder Tiefe) gerichtet. Dazu eine Katze, ein Rabe, eine großblumige Topfpflanze. Hintergrund ist eine naturbraune Kartonage im Öko-Raw-Design der 80er Jahre. Fast ein wenig anders als der sonst eher klare, minimalistische ECM-Stil. Ich höre also mal wieder in die Musik hinein und gehe dieses Mal auch ihrer Verbindung mit genau diesem Bild nach.
 

Kunstverein Ingolstadt, Theatergalerie, noch bis 27. Januar geöffnet. Fr bis So und an Feiertagen von 12 bis 18 Uhr.

www.kunstverein-ingolstadt.de

 

Fotos | © Petra Kleine | K10

 

 

 

Bilder der Ausstellungseröffnung
(zum Vergrößern darauf klicken)

 

Der Text | Einführungsrede von Dr. Andreas Hochholzer zur Ausstellung

„Der Wind, das Licht – ECM und das Bild“
Ausstellung im Kunstverein Ingolstadt e.V. | 3.11.2018 - 27.01.2019


Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Besucher der Ausstellung „Der
Wind, das Licht – ECM und das Bild“ hier im Kunstverein Ingolstadt, herzlich
willkommen.

Ich weiß nicht, wie weit Sie in Ihrer eigenen Vergangenheit zurückgehen
müssen, um dort zu sein, wo Sie Ihre erste ECM-Veröffentlichung gehört
haben… Monate, Jahre, Jahrzehnte?

Bei mir liegt es jedenfalls einige Jahrzehnte zurück: Anfang der 80er Jahre,
in einem Studentenwohnheim, ein wenig außerhalb von Eichstätt gelegen,
in einem Zimmer mit 14 qm, mit weißen Resopalmöbeln, bestehend aus
Schrank, Bett und Schreibtisch; der Boden mit grauem Nadelfilz ausgelegt,
ein Fenster mit Blick auf Buchen, Kastanien, Ahorn und Fichten, dazu
Duftschwaden von Räucherstäbchen aus Sandelholz. Und dort drehte sich
die schwarze Scheibe, und die Einsteckhülle und das Cover lagen auf dem
Bett und ich griff danach und ich konnte mir keinen Reim aus dem Titel
machen und noch weniger, was das Coverbild meinte, und so hielt ich mich
an die namentlich aufgeführten Musiker und die Zeitangaben der einzelnen
Stücke. Der Titel der Schallplatte lautete „Witchi-Tai-To“ und auf dem Foto
konnte man eine schadhafte sandsteingelbliche Mauerstelle sehen, wie sie
im vorsanierten und vorrestaurierten Deutschland an vielen Gebäuden zu
finden war, wenn nicht das milde Licht auf ein ferneres Land verwiesen
hätte. Wie gesagt, man kannte marodes, angeschrammtes Mauerwerk,
allerdings nicht auf einem Cover einer Schallplatte.

Irgendwie unterschied sich dieses Cover von den anderen mir geläufigen,
das Sujet war ein anderes, die Farbigkeit war eine andere, die Schrift war
viel kleiner. Es fehlte alles Grelle, Aufdringliche, Laute, und dieses Fehlen
war kein Mangel, sondern eine andere Sprache und ein Anspruch und ein
Geschenk für den Plattenbesitzer, und das setzte sich fort in den anderen
Schallplatten, die ich nach und nach in die Hände nahm:
Return To Forever (1022)
Belonging (1050)
Clouds In My Head (1059)
Dansere (1075)
Staircase (1090/1091)
Watercolors (1097)

So fing das damals bei mir an, und wie war es bei Ihnen?
Gibt es bei Ihnen auch so etwas wie den Beginn dieser Leidenschaft, einer
Leidenschaft zum „vollkommenste(n) Typus der Kunst…, (die) nie ihr letztes
Geheimnis verrät“, wie es Oscar Wilde ausdrückte, eine Leidenschaft also
zur Musik? Freilich, liebe Besucher, über Musik können wir an dieser Stelle –
und das bedauere ich – nicht sprechen, wenigstens nicht unmittelbar.
Wir können auch nicht über die Öffnung in alle möglichen musikalischen
Richtungen sprechen, die in den ECM-Aufnahmen geschehen ist und
immer noch geschieht. Genregrenzen gibt es keine mehr und die
Ausweitung in alle Tongebiete gleicht Apolloreisen ins Unbekannte und
Unbenannte und Ungehörte.

Wir können auch nicht über all die grandiosen Musiker, Komponisten und
Sänger, die den musikalischen Kosmos der ECM-Veröffentlichungen
bevölkern, sprechen. Was haben diese Künstler an Eigenem,
Unverwechselbarem, Ungehörtem da hineingelegt, ihr Suchen in Geduld
und Ungeduld, die Rückbesinnungen und Brüche, die Wechsel der
Perspektive, die Störungsfälle und Befreiungen, die Erweiterungen der
phonetischen Systeme.

Dass diese Musik „…Sterne schmelzen…“ lässt, wie es Gustave Flaubert
ausdrückt, auch davon können wir hier nicht reden.
Wir können auch nicht über all die Künstler sprechen, die Fotografen und
Maler, die die Vorlagen zu den Covern lieferten, auch nicht über die
Designer und Layouter, die jedes Cover unverwechselbar und einmalig und
einer eigenen Diktion und Präferenz folgend komponierten. Aber Sie
haben heute die Möglichkeit, manche der Vorlagen zu sehen und
beispielhaft den Ursprung und das Entstehen einiger Cover
nachzuvollziehen.

Wir können auch nicht über Manfred Eicher sprechen, über seine Motive
und seine Mission einer sehr eigenen Auffassung von der „ästhetischen
Erziehung des Menschengeschlechts“ – was jetzt für manche Ohren etwas
antiquiert klingen mag.

Darüber also können wir nicht sprechen, aus Zeitgründen und weil drei bis
vier Sätze völlig unangemessen wären und weil wir uns zwischen 1378
Covern irgendwie bewegen müssen, und das ist nicht so leicht.

Diskographik, Album, Cover-Art
Was ich in der Hand halte

Beginnen wir damit, was und wie wir das, worum es gehen soll, in die Hand
nehmen, eine CD mit einer durchsichtigen Zellophanhülle. Wir halten sie in
der Hand, wenden sie und inspizieren die Rückseite, dann öffnen wir die
Verpackung – denn das ist es ja letztlich, womit wir es zu tun haben, eine
Verpackung für etwas anderes –, wir schieben das CD-Case aus dem
Schuber, ziehen das Booklet heraus und lesen darin aufmerksam oder
flüchtig wie in einer Speisekarte, verweilen dabei oder legen behänd das
Heftchen zurück in den Plastikumschlag. Dann legen wir die CD in den
Player und das Eigentliche hebt an…

Schallplattenhüllen, CD-Cases sind funktional betrachtet Verpackung,
Hüllen zur sicheren Aufbewahrung, damit etwas nicht verloren geht,
beschädigt wird, damit sicher ist, was geschützt werden soll.
Geht darin die funktionale Seite dieses Gegenstandes auf? Materiell
gleicht eine Schallplatte der anderen, eine CD anderen Milliarden von CDs.
Das, worin sie sich unterscheiden, sieht man nicht mit bloßen Augen, ist
nicht lesbar. So wird der Unterschied sichtbar gemacht im Layout, in der
Gestaltung des Covers, in der Nennung der Künstler, des Albumtitels, im
Booklet-Design.

Stöbern wir ein wenig in den ECM-Veröffentlichungen, sehen wir uns die
Fotografien an.

Wir sehen ein Cover mit dem Titel „Goodbye“ (1904): eine von Lichtflecken
durchwirkte Wasserfläche, in der Blätter schwimmen; dann ein Bild eines
schwer auszumachenden entgegenkommenden Fahrzeugs, eines Zuges
vielleicht, die Lichter unscharf, so als würde uns ein lichtspeiendes Untier
anspringen wollen, der Titel „Dark Eyes“ (2115); dann ein Cover mit zwei
Männern, einem jüngeren und älteren Künstler am Piano, die CD trägt den
Titel „The Third Man“ (2020). Dann ein Kind mit Mütze, das aus dem
Busfenster in die Kamera blickt, das Album heißt „Open Land“ (1683); dann
ein Cover mit einer grün-gelblichen Fläche, wie von Gotthard Graupners
„Farbraumkörpern“ entlehnt, „City of Brocken Dreams“ (2274); dann einen
Mond hinter zerfetzen Wolken, davor unscharf Laubbäume im Herbstgold,
das Album trägt den Titel „The Gift“ (2322); und dann eine CD mit dem Titel
„The Light“ (2056), aber dort ist kein Licht, sondern nur eine unscharfe
Horizontlinie im nächtlichen Blauschwarz. Wir sehen auf dem Album „The
seven Words“ (1756) einen im Meer treibenden Eisberg, eingetaucht in ein
endzeitrötliches Licht. Wir sehen ein in Sackleinen eingehülltes Kreuz, von
einem Indio auf dem Rücken getragen, Kulturum (1638) heißt die
Veröffentlichung. Das Bugeisen einer venezianischen Gondel, im Wasser
spiegelt sich ein Gebäude der Lagunenstadt, „La Fenice“ (2601)… Und wir
sehen tatsächlich und wirklich nur ein einziges Mal einen Blumenstrauß –
auf der CD „The Melody, At Night, With You“ (1675), einen Blumenstrauß in
schwarz-weiß in einer Vase, aber eigentlich nur seinen Schatten, und mehr
gibt es nicht.

Wir sehen – um allgemeiner zu sprechen – Personen, Künstler,
Naturaufnahmen, Stadtlandschaften, Wolken, Wasser, Wege und Straßen,
Abstraktes und Gegenständliches, Unscharfes, Verschwommenes,
Kontrastreiches, Detailaufnahmen und Grafiken. Wir sehen gänzlich
monochrome Cover mit klarer Typografie, streng zentriert oder
symmetrisch angeordnet, wir sehen eine Bilderwelt, mannigfaltig,
vielgestaltig und unverwechselbar. Lässt sich dabei eine Konstante in den
Covern finden? Gibt es ein Ostinato in der Bilderwelt der ECMVeröffentlichung?
Was meinen Sie?

Schwarzkunst

Bei aller Vielfalt und scheinbaren Leitmotivlosigkeit der Cover erkennen Sie
wie ich zumindest eine Dominanz: eine Neigung zur Farbe Schwarz, die ja
keine Farbe ist. So als ob die 31,5 cm x 31,5 cm, so die Maße eines
Schallplattenhülle, oder die 120 mm x 120 mm einer CD auf den von
Kasimir Malewitsch geprägten Namen „schwarzes Quadrat“ getauft worden
wären. Vielleicht kennen ja einige von Ihnen dieses berühmte Bild von ihm.
Ein schwarzes Quadrat auf weißem Grund. Am Rande: Bemerkenswert ist
dessen Genese, verdankt sich doch das „Schwarze Quadrat“ der 1913
entstandenen futuristische Oper „Sieg über die Sonne“, für die es gemalt
wurde. Malewitsch selbst meint dazu, dieses Bild sei „die nackte,
ungerahmte Ikone meiner Zeit…, in ihm sehe ich das, was die Menschen
einstmals im Angesicht des Gottes sahen…“ (zit. nach A. H., Lichtkunst/
Kunstlicht – nach dem Tod der Sonne, S. 53, in: Theologie und Glaube,
1/2015, 105. Jg.).
Ich will hier nur festhalten, dass es eine ursprüngliche Relation zwischen
schwarzem Quadrat und Musik gibt.

Cover – Bild – Text – Musik – Relationen

Das Bild ist kein Text und das Bild ist auch nicht Ton. Alles wird vom Messer
des Verstandes sauber getrennt, um es vermeintlich besser zu verstehen:
Musik, Lesen, Schauen…
Angewandt auf unser Thema:
Hat der Text des CD-Titels oder die Sprache des Bildes die Deutungshoheit
über das später oder gleichzeitig Gehörte in der Musik? Evozieren die
Fotos eine Stimmung, die dann in der gehörten Musik bestätigt wird?
Besteht eine Relation zwischen Cover-Art und der auf dem materiellen
Träger eingekapselten Musik? Ist das Cover die Fassade, eine Alice-Spiegel-
Tür zu diesem sonderbaren Raumzeitgebilde, das die Musik darstellt? Oder
ist es nur das Schlüsselloch dazu? Was meinen Sie?
Ich lasse die Fragen offen und verweise auf eine Vorstellung der
Pythagoreer, die vor mehr als 2000 Jahren die Auffassung vertraten, dass
der ganze Kosmos aus Harmonien bestünde und dass der sichtbare
Kosmos, die Erde, die Sonnen, die Plejaden, jedes Muttermal, alles
Gegenständliche also, uns nur deshalb sichtbar erscheinen, weil wir uns an
dessen Klang gewöhnt hätten und es deshalb nicht mehr h ö r e n
könnten. D.h. alle sichtbare Realität sei ungehörte Musik. Übertragen würde
das bedeuten, jedes Bild, jedes Cover ist Musik, aber keine für uns hörbare.
Wir können den geistesgeschichtlichen Befund, was Musik dem Menschen
war, ist und sein wird, hier nicht weiter ausführen, wir können hier dem
„Nada Brahma“, dem hinduistischen Postulat „Die Welt ist Klang“, hier nicht
weiter auf den Grund gehen. Aber hier findet sich eine Spur…, eine Spur,
der Sie folgen können.
Sloterdijk fragt in einem seiner Essays: Wo sind wir, wenn wir Musik hören?
Ich frage sie, wo sind Sie, wenn sie ein ECM-Cover in Händen halten? Und
ich versuche eine Antwort:
D A V O R, vor der Sternenschmelze, und da ist es sehr still.
Gelegentlich bescheinigt man dem ECM-Layout eine gewisse ästhetische
Kühle. Ich teile diese Auffassung nicht.
Vielmehr sehe ich in den Abbildungen eine ungewohnte Stille. Eine Ruhe,
die sich einstellt und die ich eben „Davor“ genannt habe. Es ist die „Stille
der Welt vor Bach“, so hat es Lars Gustafson einmal in einem Gedicht
formuliert. Diese Stille ist ungehörte Musik, sie erzeugt einen Raum, der die
Ohren öffnen kann. Sie ist das Gegenbild zum lautstarken Einstimmen
großer Orchester, bevor das Musikstück anhebt. Ich sage Gegenbild, ich
könnte auch sagen Andachtsbild. Bei aller Arbeit, Raffinesse,
gestalterischen Kraft und bei allem Kalkül, das hinter jedem einzelnen
Cover steckt, sage ich es nochmals, ein Andachtsbild für das, was das
schmerzloseste Glück vielleicht ist: nämlich die Musik.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Andreas Hochholzer

Dienstag, 27 November 2018 15:59

fair fashion JEEIngolstadt | Janina Ebner von Eschenbach ist mit ihrer fair fashion Designer-Mode die neue Mieterin im Pop-Up-Store in der Theresienstr. 13. Gerade in den Zeiten in denen sich die Skandale in der Textilindustrie mit ihren vielen vermeintlich seelenlosen Modeketten, die in Fernost produzieren lassen, häufen, gewinnt das Thema nachhaltige Mode immer mehr an Bedeutung. Eleganz und Luxus fühlen sich nur gut an, wenn auch die Produktionskette stimmt, eben dann wenn keine Tiere, Arbeiter oder Landschaften dafür ausgebeutet wurden. „Sustainable Fashion“ hat jedoch leider teilweise den fahlen Beigeschmack, in Punkto Style schlecht abzuschneiden. Bei der Mode, die die junge Fashionexpertin Janina Ebner von Eschenbach seit Kurzem im Pop-up-Store „zeit[t]raum“ unter dem Label „Studio j.EE“ verkauft, ist das anders. Sie bringt einen Conceptstore für faire Beachwear, Resortwear und Loungewear von den Küsten der Welt nach Ingolstadt.


Die Klamotten, werden teils von ihr und ihrer Mutter selbst designt, teils von anderen Labels aus Australien, den USA oder Bali bezogen. Hierbei steht neben der Nachhaltigkeit das stylische Design im Vordergrund. „Ich lege besonderen Wert darauf, dass die Produkte durch ihre hervorragende Qualität in die nächste Generation weiter gegeben werden können“, sagt die engagierte Jungunternehmerin. So wird naturreinste Kaschmir-, Yak- oder Kamel-Wolle direkt aus der Mongolei, die frei von jeglichen schädlichen Farbstoffen ist, zu edlen Lieblingsstücken verarbeitet. Kurzum: der Laden ist ein Paradies für luxuriöse Fashion- und Lifestyleprodukte für Damen, Herren und Kids.

Nachhaltige Mode mit Stil

Um dieses Fashionkonzept in Ingolstadt zu testen, eignet sich der Pop-up-Store „zeit[t]raum“ bestens, da sich Existenzgründer und Jungunternehmer hier zu vergünstigten Konditionen und geringem Risiko ausprobieren können, bevor sie sich dauerhaft stationär binden. Der Laden ist Teil der Initiative Cityfreiraum, die vom Innenstadtverein IN-City, dem Existenzgründerzentrum und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft IFG angeboten wird, um kreativen, engagierten Persönlichkeiten den Weg in die Selbstständigkeit zu erleichtern. Wenn auch Sie Lust haben, sich selbstständig zu machen, auf www.cityfreiraum-ingolstadt.de informieren.

 

(Foto: IFG/Binder)

Mittwoch, 03 Oktober 2018 12:34

Beate Diao Engert 348Ingolstadt | Beate Diao zeigt noch bis 14. Oktober eigene künstlerische Arbeiten im Rahmen der Ausstellungsreihe KUNSTSTÜCKE des BBK Ingolstadt und Nordbayern. Es geht um die Schönheit von Flora, Fauna, Mikrokosmos, die Künstlerin hebt ab auf Strukturen und Ornamentik. Besonders faszinieren die Künstlerin offensichtlich Gehirne, Kraken und Insekten, deren Ästhetik sie wirkungsvoll herausstellt. Einen eigenen Raum nehmen politische Themen wie Klimawandel, Krieg und Zerstörung ein. Eine stimmige, ansprechende und berührende Bilderschau, mit Themenreihen als spannenden Facetten.

Beate Diao ist öffentlich vor allem als künstlerische Leiterin der Kunstschule „Kunst- und Kulturbastei“ präsent, die junge Menschen für außergewöhnliche Kunstprojekt begeistern kann und diese großformatig und gerne im öffentlichen Raum umsetzt. Ein Exkurs zur Kunstvermittlerin und Kulturmanagerin Beate Diao lag bei der Ausstellungseröffnung daher nahe, auch wenn es an diesem Tag – eigentlich - um die Künstlerin ging. Beate Diao sei eine Macherin, die auch sehr komplexe Ideen umsetzen könne, eine geborene Vernetzerin, eine Antreiberin, die (ihn) immer wieder überzeugen konnte, wenn (finanzielle) Rahmenbedingungen geschaffen werden mussten, um jungen Menschen die Arbeit mit Kunst, Musik, Theater, Mode und mit professionellen Kunstschaffenden zu ermöglichen. „Und sie ist hartnäckig“, bekannte Kulturreferent Gabriel Engert lachend bei seiner Begrüßung, die dann doch eine fulminante und verdiente Laudatio für die Kulturarbeiterin Beate Diao wurde. Seit der Gründung ihrer Kunstschule, vor zwölf Jahren noch in der eigenen Garage in Ringsee, realisierte Diao oftmals ungewöhnliche Projekte mit Kindern und Jugendlichen. Die Erweiterung um die Bereiche Musik, Theater, Stelzengang, Mode kam mit dem Einzug in die Harderbastei, die damit zur „Kunst- und Kulturbastei“ wurde. Diao brachte „urban knitting“ und 3 D- Illusionsmalerei auf die Plätze Ingolstadts, schickte die stromlos-Bigband durch die Straßen. Die Reithalle im Klenzepark hat Diao eigenhändig, natürlich immer zusammen mit vielen anderen, wie sie stets betont, von der Decke bis zum Boden in schwarzen Bühnenmolton gehüllt, als sie 2011 ihr bisher wohl spektakulärstes Kunstprojekt „Galaktisch: Expedition ins All“ umsetzte. Mehr als 1000 Kinder und Jugendliche, 100 Schulen, Museen, Firmen und Kunstakteure, selbst ein echter Astronaut wirkten mit, um ein Universum aus Fantasie und Schwarzlicht zum Leuchten zu bringen. Er sei heute noch beeindruckt, so der Kulturreferent. Viel Applaus für diese schöne öffentliche Würdigung und für die Kunst- und Kulturfrau in der gut besuchten Harderbastei.

Der Künstlerin Beate Diao wandte sich der BBK-Vorsitzende Werner Kapfer zu. Er begründete die ästhetische und künstlerische Qualität der Werke. „Kunst kann schön sein, sie muss es nicht. Aber sie muss berühren und eigene Gedanken anregen, das erwarten wir von guter Kunst.“ Kapfer betonte die Disziplin und das planvolle Vorgehen, die gerade für die Schnitttechniken wichtig seien. Von der Bildidee zum ersten Schnitt in Holz, Linoleum oder Papier brauche es genaue Planung und einen intensiven Klärungsprozess vorab. „Auffallend ist ihre von Sorge geprägte Wahrnehmung politischer Entwicklungen“, zeigt sich Kapfer selbst sehr bewegt von den Werken, die Diao im Nebenraum versammelt hat. Plakativ setzt sie den „Hassprediger“ in Szene – einen ganzen Tag hat sie gezielt Wörter gesammelt, die negativ, ungerecht, bedrohlich sind. Erschreckend bekannt sind uns Sprache und Gesichtsausdruck des Fanatismus. „Danach ging es mir erst einmal nicht gut.“, beschreibt sie selbst die Intensität dieser Auseinandersetzung. Berührend sind die Scherenschnitte von spielenden Kindern in der harmlosen Anmutung, die wir aus Poesiealben kennen. Die Bomben in diesen Bildern wirken kurz wie ein dekoratives Muster. Bedrohungen, die uns selbst nur in den Nachrichten, im entfernten Leben anderer Menschen begegnen. Die wir wegschalten können, wenn es uns zu viel Terror und Gewalt wird. Die Beate Diao festhält. Kindergesichter gezeichnet vom Leid des Krieges zeigt sie neben einem Frauengesicht mit dem schmerzlichen Ausdruck der Enttäuschung über ein verlorenes Fußballspiel. Diao hat sich mit Schmerz auseinandergesetzt, Bilder gesucht und geschaffen – Gesicht für Gesicht, Schnitt für Schnitt in das Linoleum. Wegschalten geht hier nicht, diese ruhigen Bilder bleiben. Folgen des Krieges auch in der Zeichnung „Homs – eine Stadt in Auflösung“. In feinsten Punkten hat die Künstlerin über viele Monate hinweg das Bild der zerstörten, syrischen Stadt nachgezeichnet. Punkt für Punkt für Punkt. 200.000 mal. Als würde sie jedes einzelnen Menschen gedenken …

Es gibt auch die helle Seite. Die Künstlerin selbst ist fasziniert von der Ästhetik der Ordnung, die sie in Flora und Fauna findet. Sie zeigt uns diese Faszination. Sie sucht die Schönheit von Kraken, Quallen, Insekten oder Pflanzen. Gehirnstrukturen oder die Iris des Auges – das interessiert und inspiriert sie. So ergibt sich eine starke, fast schon spirituelle Ornamentik, wenn sie Käfer symmetrisch anordnet. Die Schönheit von Ordnung beruhigt, heilt vielleicht sogar, täte der Welt gut, weiß Beate Diao. Herrlich abgedreht dagegen die Pilze die aus einem Gehirn wachsen. Unerwartet das Stück Kabel, das wie eine Prothese den Tentakel eines Oktopoden ersetzt. Eine kleine Serie ist der Harderbastei gewidmet – „fast schon meine zweite Heimat“. Die thematischen Bilderpaare die mit „Klimawandel“ oder „Wem gehört das Wasser“, betitelt sind, laden erst zum Hinsehen ein und dann zu kritischen Gedanken. Die freundliche Pusteblume auf lichtem Himmelblau und der schöne rote Klatschmohn sind auch ein solches Bilderpaar. Es heißt „Unkraut“.


"Kunststücke" von Beate Diao noch bis Sonntag, 14. Oktober in der Harderbastei, Oberer Graben 55.
Geöffnet von Donnerstag bis Sonntag jeweils von 11 bis 18 Uhr.

www.beate-diao.de | www.kunstundkulturbastei.de | www.bbk-ingolstadt.de |

 

Der Kulturkanal Ingolstadt mit Interview und Bericht | hier Beates Diao ästhetisches Universum

 

Wichtiges Bild Beate Diao portrait vor AchtungKultur 700

Beate Diao

2018 | Einzelausstellung „Kunststücke“
2013 - 2018 | Ausstellungsbeteiligungen: Konflikt – Der Zweck des Gemetzels, Kap 94 ; Frankenstein 4.0, BBK Ingolstadt und Bayern; Kunstmesse Ingolstadt „Glaube“ BBK- Ausstellung im Rathausfletz Neuburg/Donau; „Kunst deines Nachbarn“, Städtische Galerie Pfaffenhofen; „Hand und Kunst“ , Kulturgeschichte der Hand in Wolnzach; Stadtgestalt-Geschichte-Vision“ des BBK Ingolstadt
2015 | Wahl zur 2. Vorsitzenden des BBK Obb. Nord und Ingolstadt
2012 | Bühnenbild Stadttheater Ingolstadt „Frau Weiß sieht rot“

2010 | Gründungsmitglied des Vereins „Künstler an die Schulen e.V. |

2006 | Gründung der privaten Kinder- und Jugendkunstschule „Kunst und Kultur Garage“, seit 2013 als Verein „Kunst und Kultur Bastei e.V.“ und Erweiterung von Bildender Kunst auf die Bereiche Stelzenperformance und Theater, Modedesign und –schneiderei, Musik. Bis heute künstlerische Leitung und Durchführung zahlreicher Kunstprojekte mit Kindern und Jugendlichen. #stromlos #streetartig #farblos #pop-up art piano #galaktisch

2001 | Aufnahme im Berufsverband Bildender Künstler - BBK Obb. Nord und Ingolstadt
1997 - 99 | Ausstellungsbeteiligungen im Gläsernen Elefanten Maximilianpark Hamm | „Bayerische Kunst unserer Tage“ in Bratislava, Slowakische Nationalgalerie | Gruppenausstellung in der MVA Ingolstadt „Ingolstadt liegt an der Donau, Bratislava auch“ mit Publikumspreis | Einzelausstellung „HolzArt“ Galerie im Bürgerhaus Ingolstadt | Freie Mitarbeit in der Künstlergruppe „Il Conventino“ Florenz
1996 | Abschluss der staatlichen Berufsfachschule für Holzbildhauerei in München | 1.Preis der Dannerschen Kunstgewerbestiftung
1995 bis heute | Mitarbeiterin Organisationteam der Ingolstädter Jazztage
1990 | Staatliche Fachoberschule Augsburg, Ausbildungsrichtung Gestaltung
1970 | geboren in Ingolstadt

 

 

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Bilder ©K10 | Petra Kleine

Freitag, 21 September 2018 12:41

walter haber 348Ingolstadt | Der Kulturpreis der Stadt Ingolstadt geht in diesem Jahr an Walter Haber. Damit würdigt die Stadt die besonderen kulturellen Verdienste einer Persönlichkeit und eines unermüdlichen Kämpfers für die Musik und Kultur, der aus dem Ingolstädter Kulturleben nicht wegzudenken ist. Übergeben wird der Kulturpreis an Walter Haber am Donnerstag, 22. November, um 18 Uhr im Historischen Sitzungssaal des Alten Rathauses durch Oberbürgermeister Christian Lösel.

Seit über vierzig Jahren engagiert sich Walter Haber im Ingolstädter Kulturleben und hat dabei wichtige Akzente gesetzt. Er hat über 4.000 Gastspiele organisiert mit schätzungsweise 500.000 Besuchern. Dabei betreute er bekannte Künstler aus der ganzen Welt, wie z.B. Pat Metheny, Jan Garbarek, Georg Danzer, Rio Reiser, Gerhard Polt, Dieter Hildebrandt, Roger Willemsen, Pippo Pollina, Helge Schneider und viele mehr.

Der langjährige Betreiber der Kleinkunstbühne Neue Welt ist seit 1970 als Konzertveranstalter aktiv und war bereits während seiner Studienzeit für die Förderband Musikinitiative e.V. tätig. Nach und nach kamen dank seines Engagements immer bedeutende Musiker nach Ingolstadt, angefangen bei Gitarrenstar Werner Lämmerhirt bis zu Konstantin Wecker. 1983 übernahm er die Kleinkunstbühne Neue Welt, engagierte wöchentlich neue Künstler für die Bühne und entwickelte Konzertreihen wie das Ingolstädter Bluesfest „BLUES AND MORE“, das in Insiderkreisen, dank der besonders innovativen Programmgestaltung, hohe Anerkennung genießt.

Die Ingolstädter Kabaretttage sind zu einem der bedeutendsten Festivals für das Genre geworden. Es ist einzigartig im Süddeutschen Raum, dass mit dem Programmpunkt „Ösi-Special“ Kabarettisten aus dem Nachbarland in den Mittelpunkt gerückt werden und bekannte Namen wie Josef Hader, Willy Restarits oder Thomas Stipsits so ihren Weg nach Ingolstadt gefunden haben.

1985 inszenierte der gebürtige Ingolstadter und heute in Reichertshofen lebende 67-jährige Walter Haber zusammen mit Peter Volkwein die ersten Ingolstädter Jazztage. Bei deren Neuanfang 1996 war er ebenfalls maßgeblich beteiligt und ist seitdem als Berater und Betreuer im Veranstaltungsbereich tätig.

Von Anfang an begleitete Walter Haber auch andere Festivals und half inhaltlich als auch organisatorisch bei deren Durchführung, so zum Beispiel bei den Künstlerinnentagen „Der Oktober ist eine Frau“ oder als Initiator der „Ingolstädter Musikszene“, eine Reihe, die jungen Musikern jahrelang eine Plattform bot.

walter haber stufen

Die von ihm geschaffenen Veranstaltungsreihen in der Neuen Welt sind legendär, „America – the beautiful“ eine Reihe, die ab 1994 US-Bands präsentierte als es den Genrebegriff Americana noch gar nicht gab – prominentester Musiker der Reihe war Townes van Zandt, der sein letztes Deutschlandkonzert nur wenige Wochen vor seinem Tod in der Neuen Welt spielte. Es gab die erfolgreiche Reihe „Highlights-Große Namen in kleinem Rahmen“ (eine Vorwegnahme der Weltmusikbewegung), die „Frauenkopfbälle“, die „Acoustic Guitar Nights“, „Aufgspuit wird – Volksmusik neu aufgemischt“...
Nie einem Trend hinterherlaufend, sondern meist als Trendsetter war Haber in der Szene bekannt und hatte das Know-how und das Netzwerk, um Agenten, Künstler und Bands für einen Auftritt in Ingolstadt zu begeistern.

Das Bayerische Fernsehen würdigte den unermüdlichen Impulsgeber mit einem 45-Minuten Porträt im Jahr 2001 unter dem Titel „Kulturmacher“. Aufzeichnungen etlicher Konzerte des BR in der Neuen Welt sowie die Verleihung des Eichstätter Kulturpreises 2010 für die Verdienste um das dortige Kulturleben, würdigten den bedingungslosen Einsatz von Walter Haber.

Die Stadt Ingolstadt verleiht in abwechselndem Rhythmus den mit 6.000 Euro dotierten Kulturpreis. Mit dieser Auszeichnung werden Personen geehrt, die in besonderer Weise das Kulturleben der Stadt bereichert haben. Walter Haber hat diesen Preis bereits 1997 stellvertretend als Sprecher für die Förderband Musikinitiative e.V. erhalten. Es folgte 2002 die Audi AG, 2004 Hubert Klotzeck für den Kunstverein e.V., 2006 wurde der Preis zweimal verliehen, an Dr. Siegfried Hofmann und Dr. Theodor Straub. Zuletzt erhielt Eva-Maria Atzerodt 2016 diese Auszeichnung.
Der Preis wird in diesem Jahr zum neunten Mal verliehen.

 

Fotos: Claus Woelke | Pressemitteilung Stadt Ingolstadt