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Dead vs. Alive - tote Dichter, dargestellt von Ensemblemitgliedern des Stadttheaters, treten im Wettstreit der Worte gegen zeitgenössische, höchst lebendige Slampoeten der freien Szene aus Berlin, Eichstätt, Rosenheim und Köln an.

Es war ein furioser Abend, der mitgerissen und rundum alle Sinne, Geist und Emotion angesprochen hat. Literatur mit Witz, Wahn und Wahrheit, Emotion und Eloquenz, Querdenken und Seelenqual.

Voller Symbole und Mystik war die Videokunst von Cendra Polsner (Eichstätt), die nicht nur Atmosphäre schaffte, sondern manchem Beitrag das gewisse Etwas gab. Interessant auch, welche Texte die Ensemblemitglieder für sich ausgesucht hatten. Eine starke Auswahl! Poetry Slam ist gute Wortkunst, hat was zu sagen und macht Spaß macht, das hatte man erwartet. Unerwartet stark waren die „toten“ Dichter und Dichterinnen - von mancher möchte man gleich mehr lesen.

Das Ingolstädter Publikum zeigte sich von seiner besten Seite und hat den Wettbewerb um den Siegerpreis – eine Flasche Whiskey – kräftig angeheizt. Es wusste auch die ernste Bekenntnislyrik zu würdigen, die sich gut behaupten konnten zwischen Berliner Wortwitz (Till Reiners), Rhythmus (großraumdichten) und Empörungskritik (Florian Cieslik).

Wer zuletzt vorn lag, ins Finale kam und siegte – nebenbei gesagt die lebenden Dichter – ist letztlich nicht so wichtig. Der Wettstreit, die 5-aus-dem-Publikum-Jury, die Applausskala sorgten lediglich für einen zusätzlichen Spaß an diesem Abend. Der echte Genuss waren die Texte, die Performance der WortkünstlerInnen, die Dichter-Darsteller und die Videoeinspielungen.

Der Stuttgarter Slammer Hanz führte charmant und witzig durch den Abend und startete mit "featured artist"Julius, Singer-Songwriter aus Hannover, der mit seinen abgespacten Songs über Aliens und andere Beobachtungen sowie einer Mischung aus Stimme, Strom und Selbstironie einen ganz eigenen Akzent setzen konnte – höchst vergnüglich!

Florian Cieslik aus Köln trat als erster an und legt den Maßstab – hoch. Was regt uns eigentlich noch auf? Gesellschaftskritik zwischen Büchners Danton und Stéphane Hessels „Empört euch!“ Erkenntnis: Aus Ruinen aufzustehen ist schwer, aus Federbetten umso mehr!

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Kategorie: Literatur

Im Rahmen des Festivals "Stadt.Geschichte.Zukunft" will  die Reihe LiteraPur12 das Image der „Kunst des Wortes“ aufpolieren - mit Workshops und Lesungen junger deutschsprachiger Autoren wird man mit der lebendigen Literaturszene auf Tuchfühlung gehen.

Eine ganze Woche lang - vom 21. bis 25. Mai - bringen die beiden Eichstätter Dozenten Michael Kleinherne und Christopher Knoll engagierte, junge Literatur nach Eichstätt. Nicht nur für das bloße Lesen, sondern auch für das Verfassen von Literatur möchten sie mit LiteraPur12 begeistern. Zusammen mit Studierenden haben sie deshalb ein Festival organisiert, das das literarische Schaffen selbst in den Vordergrund stellt, und dafür engagierte Jungautoren wie das gefeierte Schweizer Nachwuchstalent Stefanie Sourlier oder die kürzlich mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnete Berlinerin Nora Bossong nach Eichstätt geladen. In täglich stattfindenden Workshops geben diese Schülern, Studenten und anderen literarisch Interessierten Einblicke in ihre Arbeitsweise und Hilfestellungen für das Verfassen eigener Texte. Mit dabei ist auch ein Eichstätter Eigengewächs: Pauline Füg studierte selbst an der KU und ist mit ihren 28 Jahren bereits eine der bekanntesten Poetry-Slammerinnen Deutschlands.

Bayern 2 veranstaltet im diesem Rahmen eine Lesung mit den Autoren Annika Reich und Björn Bicker. Sie präsentieren ihre Texte auf der Kleinkunstbühne "Zum Gutmann" in Eichstätt, Am Graben 36, am Mittwoch, 23. Mai 2012. Einlass 19.00 Uhr, Eintritt frei.

Die Lesung ist ein Beitrag zum bayernweiten Festival "Stadt.Geschichte.Zukunft".

Kategorie: Literatur