Robin Gower alias Noiz two ist seit vielen Jahren als Streetartist und Graffitikünstler unterwegs. Er arbeitet frei oder gestaltet im Auftrag, etwa für die Fachholschule Kufstein. Jetzt ist der 26-jährige gelernte Innenarchitekt der Eröffnungs-Künstler für das Projekt „Stromkastomize“ in Ingolstadt. Eine gelungene Verbindung von Kunst im öffentlichen Raum und dem praktischen Gedanken sauberer Trafokästen. Eine gelungene Verbindung von Graffitikünstlern, Stadtjugendring und Stadtwerken Ingolstadt.
Wem nützt die Zwischennutzung von Leerständen, wem könnte und wem sollte sie nützen? Welche möglichen Zwischennutzer gibt es überhaupt in Ingolstadt? Gibt es einen Bedarf für solche temporären Räume, eine Szene? Geht es um Gründerförderung, um City-Belebung oder um Möglichkeitsräume für Kreative, um ideelle Werte oder nur um materielle In-Wert-Setzung? Und im Mittelpunkt des Abends dann die Häuser und ihre Eingentümer – die geweckt, überzeugt, wachgeküsst, gelenkt, geöffnet, unterstützt werden.
Kenntnisreich und leichtfüßig führten Alexander Häusler (Büro OFICINAA, 3 v.r.) und Chris Neuburger (nbundm* , Slut, 2.v.r.) vom Architekturforum des Kunstvereins Ingolstadt durch einen inhaltlich dichten Abend, der sich komplexen Fragen stellte und den etwa 100 Zuhörenden viel Informationen und Meinung bot. Gut drei Stunden tauschte man Handlungsempfehlungen und Erfahrungen, Standpunkte und Interessen, Kritik und Vision aus. Der Ort dafür war gut gewählt: das ehemalige Verlagshaus des Donaukurier, dessen Buchhandlung im Erdgeschoss in den letzten Monaten durch das Architekturforum selbst zwischengenutzt wurde und mit vielen hunderten Besuchern in dieser Zeit noch einmal richtig auflebte. Schlafende Räume waren eine kurze Zeit Schaufenster und Diskussionsraum des Architekturforums, ohne es allerdings für eine nachträgliche Nutzung in Wert zu setzen, denn das traditionsreiche Verlagshaus wird abgerissen werden.
Die Leerstände in der Innenstadt sind auch in Ingolstadt schon seit langem ein Thema mit wirtschaftlicher, kultureller und politischer Brisanz. Es gibt dazu, gerade in den letzten zwei Jahren, vielfältige Initiativen von öffentlicher Seite, aus der Kultur oder durch privates Engagement. All dies als Antworten für eine Stadterneuerung, die der Belebung der City dienen soll und um zudem gezielte Raumangebote durch bzw. für Kunst- und Kulturschaffende zu machen.
UPDATE April 2015 |
Das KunstKaufHaus des BBK Ingolstadt ist weiter gezogen in eine neue Zwischennutzung. Bis Ende 2015 ist die Verkaufs-Galerie des BBK jetzt in der Ludwigstraße 39 (ehemals Rosina-Schuh).
Geöffnet ist Montag bis Samstag, 11 -18 Uhr.
Update Nov. 2014 | KUNSTKaufHAUS - Es geht weiter! Neueröffnung in neuer Location - Carraraplatz
Am Samstag den 15. November 2014 um 11.00 Uhr eröffnet das KUNSTKaufHAUS des BBK (Berufsverband bildender Künstler Obberbayern Nord und Ingolstadt) wieder seine Pforten. Diesmal im Laden am Carraraplatz, wieder ganz zentral in der Ingolstädter Innenstadt.
Kunstquartier N°1 | KQ1 „Visit of Arts” Ein Konzept von René Chacón
Mit „Visit of Arts“ präsentiert René Chacón in Zusammenarbeit mit den Innenstadtfreunden e.V dem Ingolstädter Publikum seine Projektidee zur Belebung der Innenstadt: Leerstehende Gebäude, Läden und Räume in der Altstadt werden vorübergehend als Kunstquartier genutzt, als kulturelle Plattform, als Forum für eine Vielfalt an Künsten. Dieses Projekt stellt sozusagen einen „Besuch der Künste“ dar, der in jeder Örtlichkeit jeweils so lange dauert, wie die Eigentümer gewillt sind, ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, bzw. bis diese anderweitig Verwendung finden. Tritt dieser Fall ein, bricht das Kunstquartier seine Zelte ab und zieht weiter. In der darauffolgenden „Visit of Arts“ werden die nächsten freien Räumlichkeiten bezogen und mit Ausstellungen, Lesungen, Performances und Konzerten belebt.