Dienstag, 22 November 2016 23:42

Johannes Hauser "nach oben" | Fotografie | Ausstellung im Rathaus

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gabriel engert johannes hauser 348Ingolstadt | Das Rathaus öffnet sich den Künstlern der Stadt und zeigt in seinem Foyer den Fotografen Johannes Hauser mit seiner Ausstellung „nach oben“. Hauser arbeitet auch als Journalist und ist seit 2016 Mitglied des Berufsverbandes Bildender Künstler Ingolstadt und Oberbayen Nord.

Dem Fotografen geht es darum, einen neuen Blick auf vermeintlich Bekanntes anzubieten. Ein Anspruch, den Kunst oft formuliert. Faszinierend, wie dies Johannes Hauser gelingt!

Jede der großformatigen Fotografien wird zunächst als ästhetisch schön wahrgenommen, so wie ein Kristall oder der Blick durch ein Kaleidoskop schön ist. Langsam erkennt man ein Motiv, einen konkreten Ort – das Stadttheater mit dem ungewöhnlichen Kronleuchter, den Nordbahnhof, die Harderbastei, den Dallwigk, den Rathausplatz, eine Aussegnungshalle  … Mit jedem weiteren Hinsehen erschließen sich Details, versucht man als Betrachter den Standort der Kamera einzunehmen und nach oben nachzuvollziehen. Ingolstadt - überraschend selbst für die noch mit Schutterwasser getauften Alt-Ingolstädter, die eben doch nicht jede Perspektive ihrer Stadt kennen und diese durch das Auge des Fotografen noch einmal ganz neu entdecken. Verblüffung und Begeisterung bei der Ausstellungseröffnung. Dabei sind die Bilder nicht digital verändert. „Der Kreis-Effekt ergibt sich rein optisch durch den Einsatz eines Fischaugen-Objektivs“, beschreibt Hauser den technischen Teil des Gelingens. „Durch die extreme Perspektive mag der Betrachter seinen Zugang und damit seine Haltung zu einem Ort, den er bereits auf hunderten Fotografien gesehen oder persönlich erlebt hat, neu finden.“ Hausers Blick geht dabei zunächst nach oben, also weg von unserer Alltagsperspektive. Durch das Fischauge ergibt sich ein extremer 360 Grad Rundumblick und es fängt damit auch noch unendlich viele Details am Rande mit ein. Die Ausstellung bleibt trotz dieser immer gleichen Technik spannend und faszinierend, weil Johannes Hauser immer wieder neue Situationen fokussiert und ideenreich in Szene setzt: Innenräume, Plätze, eine Gruppe von Menschen, eine Narzissenwiese … Jedes Bild eine eigene Welt, in die man lang und durchaus meditativ hineinschauen kann und in der sich immer wieder Neues erschließt.

Auf der Homepage von Johannes Hauser www.johannes-hauser-fotografie.de kann man die vielen verschiedenen Motive sehen – aus Ingolstadt und aus vielen Orten weltweit, der der Fotograf bereist hat. Exklusiv sogar den Deutschen Bundestag, den er als Erster fotografisch erfassen durfte. Die Bilder sind auch zu kaufen – Kontakt am besten über seine Homepage.

Das Institut für digitales Lernen hat die Ausstellungen wieder medial erweitert. QR-Codes zu jedem Bild ermöglichen den virtuellen Zugang zu Informationen über das Bildmotiv, sehr lesenswerte Hintergründe und Fotos zur Entstehungsgeschichte.

Die Ausstellung ist zu sehen im Neuen Rathaus, unten in der Eingangshalle und im 2. Stock im Foyer vor dem Sitzungssaal des Stadtrates. Sie soll der Auftakt sein, dort auch künftig Ingolstädter Künstlerinnen und Künstler zu zeigen, so die Idee von Oberbürgermeister Christian Lösel, der die Ausstellung eröffnete.

www.johannes-hauser-fotografie.de

Ausstellung „nach oben“ vom März 2016 in der Harderbastei mit der Laudatio von Christian Silvester – hier nachlesen

 

 

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